zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Salamander: Der Schuhhersteller übernimmt Berliner Unternehmen Gegenbauer-Bosse

Werner Gegenbauer hat sein seit 75 Jahren im Familienbesitz befindliches Unternehmen verkauft. Nach monatelangen Verhandlungen mit der süddeutschen Salamander AG wurde der Vertrag am vergangenen Montag unterschrieben.

Werner Gegenbauer hat sein seit 75 Jahren im Familienbesitz befindliches Unternehmen verkauft. Nach monatelangen Verhandlungen mit der süddeutschen Salamander AG wurde der Vertrag am vergangenen Montag unterschrieben. Zum 1. Oktober wird Salamander aus Kornwestheim 77 Prozent der Berliner Dienstleistungsgruppe Gegenbauer-Bosse übernehmen. Werner Gegenbauer, der das Reinigungsunternehmen von seinem Vater übernommen hat, wird zwar weiterhin mit 18 Prozent an der Gruppe beteiligt sein. "Aktiv tätig werde ich allerdings nicht mehr", sagte er am Donnerstag in Berlin. Seine beiden Partner und Geschäftsführer, Hartmut Schwerdt und Christian Lewandowski, hingegen bleiben im Amt und halten in Zukunft je 2,5 Prozent der Anteile.

Die Reinigungsbranche befinde sich am Anfang einer starken Strukturveränderung, begründete Gegenbauer seinen Schritt, das Familienunternehmen mit insgesamt 12 500 Mitarbeitern zu verkaufen. 550 Millionen Mark Umsatz im vergangenen Jahr: "Diese Größenordnung kann Gegenbauer allein leisten", sagte der Unternehmer. Ein notwendiges Wachstum auf rund zwei Milliarden Mark Umsatz in den kommenden Jahren - "das wäre nicht gegangen". Er sei "überzeugt", dass sich der Aufschwung seines Unternehmens unter dem Dach von Salamander dynamisch fortsetzen werde.

Das vor allem für seine Schuhproduktion bekannte Unternehmen Salamander erwartet im laufenden Geschäftsjahr allein in seiner Sparte Salamander-Service einen Umsatz von über 1,6 Milliarden Mark (knapp 0,82 Milliarden Euro). Damit ist der Bereich bereits heute der Umsatzstärkste im Gesamtkonzern. Für Wolfgang E. Müller, Sprecher des Vorstands der Salamander AG, ist der Erwerb von Gegenbauer-Bosse ein weiterer Schritt, um das Unternehmen "zu einem der ganz großen Dienstleister in Europa" auszubauen.

Der Konzern, an dem das Energieunternehmen Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) 95 Prozent der Anteile hält, erwartet für das Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Mark. Das betriebliche Ergebnis soll über dem Wert von 92,1 Millionen Mark im vorigen Geschäftsjahr liegen. Die Salamander-Gruppe zählte zum Ende des Halbjahres gut 15 500 Mitarbeiter.

Werner Gegenbauer hofft, dass ihn das Präsidium der IHK-Berlin, dessen Präsident er ist, weiterhin in seinem Amt bestätigt. "Ich bin gern IHK-Präsident", sagte er am Donnerstag.

asi

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false