Bayer: Schering-Übernahme lässt Kasse klingeln
Der Zukauf von Schering hat sich für den Chemie- und Pharmakonzern Bayer ausgezahlt. Dank Schering wurde das Geschäft mit Medikamenten zum stärksten Standbein des Unternehmens.
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Leverkusen - Bei einem Zuwachs der Erlöse um mehr als 17 Prozent auf knapp 29 Milliarden Euro kletterte das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 14 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Das vergangene Geschäftsjahr sei für Bayer ein "außergewöhnlich erfolgreiches" gewesen, sagte Vorstandschef Werner Wenning bei der Bilanzvorlage in Leverkusen. Gleichzeitig rechtfertigte er den geplanten Stellenabbau im Zuge der Integration von Schering in Höhe von 6100 Arbeitsplätzen weltweit als unvermeidlich.
Durch die Akquisition, die Bayer rund 17 Milliarden Euro gekostet hatte, müssten überlappende Funktionen angepasst werden. "Wir können keine Mitarbeiter im Konzern halten, die keine Aufgaben haben", unterstrich der Vorstandschef. Bayer hatte vor wenigen Wochen angekündigt, weltweit 6100 Arbeitsplätze im Zuge der Schering-Übernahme zu streichen, davon 1500 Stellen in Deutschland. Durch das Wachstum der neuen Bayer Schering Pharma könnten weltweit aber auch wieder 1700 neue Jobs entstehen.
Gesundheitssparte tragende Säule
Mit der Eingliederung von Schering ist die Gesundheitssparte im Bayer-Konzern inzwischen zur tragenden Säule aufgestiegen. Insgesamt kletterte der Umsatz in diesem Bereich um 47 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 46 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Im Segment Pharma waren es allein 7,5 Milliarden Euro Umsatz. Werden die Schering-Erlöse aus dem ersten Halbjahr 2006 hinzugerechnet, kommt der Bereich pro forma auf eine Größenordnung von 10 Milliarden Euro, was rund einem Drittel des gesamten Konzernumsatzes entspricht. Wenning: "Bayer Schering Pharma zählt weltweit zu den Spitzenunternehmen im Bereich der Pharma-Spezialitäten".
Von dem starken Gesundheitsgeschäft und den sprudelnden Gewinnen des vergangenen Jahres werden auch die Aktionäre profitieren. Bei einem Konzerngewinn von 1,7 Milliarden Euro (plus 5,4 Prozent) sollen sie eine um 5 Cent auf 1,00 Euro erhöhte Dividende erhalten. Bei insgesamt positiver Stimmung an der Börse gehörte die Bayer-Aktie neben DaimlerChrysler bis zum Mittag zu den Tagesgewinnern. Das Papier notierte bei 44 Euro und lag damit gut 3 Prozent im Plus.
Für das laufende Geschäftsjahr und die kommenden zwei Jahr zeigte sich der Vorstandschef optimistisch. Die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im Januar und Februar stimme zuversichtlich, sagte er. So erwartet der Vorstand bis Ende 2007 beim Umsatz eine Steigerung von 10 Prozent und beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um mehr als 10 Prozent. (tso/dpa)
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