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Wirtschaft: Schiesser will Schulden komplett zurückzahlen Insolvenzverwalter Grub wirbt für Börsengang

Berlin - Die Gläubiger des insolventen Wäscheherstellers Schiesser („Feinripp“) sollen ihr Geld beim geplanten Börsengang mindestens zu 70 Prozent zurückbekommen, angestrebt sei aber eine volle Rückzahlung, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Daneben soll noch Geld übrig bleiben, um das weitere Wachstum zu sichern.

Berlin - Die Gläubiger des insolventen Wäscheherstellers Schiesser („Feinripp“) sollen ihr Geld beim geplanten Börsengang mindestens zu 70 Prozent zurückbekommen, angestrebt sei aber eine volle Rückzahlung, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Daneben soll noch Geld übrig bleiben, um das weitere Wachstum zu sichern.

Insolvenzverwalter Volker Grub wirbt mit diesem Versprechen um die Zustimmung der Gläubiger, die am 9. Dezember über den Insolvenzplan abstimmen werden. Geben sie wie erwartet grünes Licht, soll Schiesser im zweiten Quartal nächsten Jahres an die Börse gehen. Der Börsengang im streng regulierten Prime Standard soll von der Equinet Bank und der BHF-Bank begleitet werden. Der Modeschöpfer Wolfgang Joop ist als Berater im Gespräch. Ob er sich darüber hinaus auch finanziell beteiligen will, stehe noch nicht fest, sagte die Sprecherin. „Der Spiegel“ hatte gemeldet, Joop wolle einen Anteil von 15 Prozent an dem Traditionsunternehmen erwerben.

Die 1875 gegründete Schiesser AG hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet, weil die ruinöse Lizenzfertigung für andere Marken zu einem Schuldenberg von 86 Millionen Euro geführt hatte. Die meisten dieser Verträge sind inzwischen aufgelöst, die Belegschaft wurde verkleinert. Das Unternehmen, das seinen Sitz in Radolfzell am Bodensee hat, schreibt wieder schwarze Zahlen. Die Forderungen der Gläubiger belaufen sich noch auf rund 66 Millionen Euro.

Eine 100-prozentige Begleichung der Forderungen ist bei Insolvenzen äußerst selten, ebenso wie ein Börsengang als Weg aus der Pleite. Grub hatte Letzteres nach eigenen Angaben 1986 mit der ATB Antriebstechnik geschafft. Eine Insolvenzquote von mehr als 100 Prozent hatte zuletzt die Ex-Siemens-Tochter Cinterion erreicht. Beim Verkauf an die französische Gemalto war sogar noch ein Erlös übrig geblieben. Bei großen Verfahren wie bei Karstadt müssen sich die Gläubiger dagegen meist mit einer kleinen einstelligen Quote begnügen. hej/rtr

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