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Wirtschaft: Schlecker senkt die Preise

Drogeriekette will Kunden zurückgewinnen.

Berlin - Die angeschlagene Drogeriekette Schlecker will günstiger werden. Im Laufe des ersten Halbjahrs würden die Preise bei Teilen des Sortiments auf das Niveau der Konkurrenten dm und Rossmann gesenkt – teils auch darunter, sagte der für das operative Geschäft zuständige Manager Thorben Rusch der „Lebensmittelzeitung“. Bislang gilt Schlecker im Vergleich zur Konkurrenz als teuer. Ziel der Preiskampagne sei es, „Kunden zurückzugewinnen und wieder an uns zu binden“, sagte Rusch.

Schlecker kämpft seit Jahren mit sinkenden Umsätzen und schreibt rote Zahlen. Konkurrent dm könnte dem Branchenprimus bald den Spitzenrang streitig machen. 2010 erreichte Schlecker 6,55 Milliarden Euro Umsatz in Europa, dm folgte mit 5,7 Milliarden Euro. Derzeit versucht Schlecker mit einem neuen Ladenkonzept gegenzusteuern. Dafür hat die Drogeriemarktkette bereits 300 Läden modernisiert, in diesem Jahr sollen bis zu 1000 weitere folgen. Zugleich hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr aber 800 Geschäfte geschlossen. Erst am vergangenen Donnerstag hatte Schlecker angekündigt, im Herbst ein Regionallager in Kürnach (Landkreis Würzburg) mit knapp 130 Mitarbeitern zu schließen.

Bei dm und Rossmann werde die Preissenkung des kriselnden Konkurrenten gelassen verfolgt, berichtete die Zeitung. Dort glaube man nicht daran, dass Schlecker auf Dauer das Preisniveau von dm und Rossmann halten könne. Auch Handelsexperten sind skeptisch. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Denise Klug vom Handelsinformationsdienst Planet Retail. Schlecker habe derzeit aber durch die Umstrukturierung hohe Kosten. „Da bleibt nicht viel für Preissenkungen übrig.“ Und 2012 will Schlecker wieder schwarze Zahlen schreiben.jmi/dpa

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