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Wirtschaft: Siemens präsentiert sich mittlerweile als bewegliches Unternehmen

Vor anderthalb Jahren stellte Heinrich von Pierer die Weichen. Konsequenter als es ihm viele - nach der Zurückhaltung seiner ersten Amtsjahre - zugetraut haben, verordnete der Siemens-Chef seinem Unternehmen ein straffes Fitnessprogramm.

Vor anderthalb Jahren stellte Heinrich von Pierer die Weichen. Konsequenter als es ihm viele - nach der Zurückhaltung seiner ersten Amtsjahre - zugetraut haben, verordnete der Siemens-Chef seinem Unternehmen ein straffes Fitnessprogramm. Härter und ehrgeiziger als je zuvor. Die anfängliche Skepsis der Analysten, die zu oft schon vom neuen Aufbruch im Hause Siemens gehört und vergeblich auf Resultate gewartet hatten, ist verflogen. Die Ergebnisse der Münchner "Kulturrevolution" können sich sehen lassen. Bereits seit einigen Monate quittiert die Börse die Erfolge der Konzernstrategie mit enormen Kursgewinnen. Siemens präsentiert sich mittlerweile als bewegliches Unternehmen, das sich nicht länger als schlafender Riese titulieren lassen muss. Ganze Arbeitsbereiche wurden völlig umgekrempelt, manches verkauft, Bereiche an die Börse gebracht und die Kapitalstruktur verbessert. Die sukzessive Ausgliederung des Halbleiter-Bereichs, Zukäufe im Internet, bessere Resultate in der Verkehrstechnik und Energieerzeugung - all das hat dazu geführt, dass auch die aktuellen Zahlen die Erwartungen übertreffen. Wer Siemens-Aktien besitzt, der darf zufrieden sein. Endlich. Die Wartezeit war nicht eben kurz. Die eigentlichen Verdienste des Konzernchefs freilich lassen sich nicht nur an der außerordentlichen Ertrags- und Kursentwicklung ablesen. Anders als manche Spitzenkräfte der deutschen Industrie verstand es von Pierer ohne laute Töne den Konzern auf Wertsteigerung auszurichten. Selbst der Personalabbau vollzieht sich ohne Proteste und Demos. Nicht schlecht.

Martina Ohm

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