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Die Entscheidung der Fed wurde mit Spannung erwartet. (Archivbild)

© Andrew Harnik/AP/dpa

Stabiler Zins, steigende Inflation: Trump drängt US-Notenbank erneut zu Senkung des Leitzinses

Die Fed senkte zudem die Wachstumsprognose und hob die Inflationserwartung an und begründete dies zu mit der Zollpolitik von Trump. Dieser will stattdessen die Konjunktur ankurbeln.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Fed erneut zur Senkung des Leitzinses gedrängt. „Tun Sie das Richtige“, forderte Trump die Fed am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social auf. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit hatte die US-Notenbank am Mittwoch weitere Zinssenkungen erneut ausgesetzt und sich vor dem Hintergrund von Trumps aggressiver Zollpolitik dazu entschieden, den Zinssatz unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent zu belassen.

Die Entscheidung war von Analysten erwartet worden. Die Fed verfolge „keinen vorgegebenen Kurs“, sondern passe ihre Geldpolitik den Gegebenheiten an, betonte Notenbankchef Jerome Powell. Entsprechend ihrer Prognose vom Dezember erklärte die Fed, an den zwei für 2025 vorhergesagten Zinssenkungen festzuhalten.

Die Notenbank senkte zudem die Wachstumsprognose für das laufende Jahr und hob die Inflationserwartung an. Die Preissteigerungen seien zu „einem guten Teil“ auf die Zollpolitik von Präsident Trump zurückzuführen, sagte Powell.

Die Fed hatte im September angesichts der gesunkenen Inflation und eines stabilen US-Arbeitsmarktes mit Zinssenkungen begonnen und den Leitzins dann schrittweise um insgesamt einen vollen Prozentpunkt reduziert. Ende Januar legte sie eine Pause ein, obwohl der US-Präsident Trump sie zu einer „unverzüglichen“ Zinssenkung aufgefordert hatte.

Trump nutzt Zölle als Druckmittel

Seit seinem Amtsantritt am 20. Januar hat Trump eine Vielzahl von Zöllen verhängt oder angekündigt und teilweise auch wieder ausgesetzt. Im März traten sie teilweise in Kraft. Einige Länder kündigten daraufhin Gegenzölle auf US-Produkte an.

Trump nutzt Zölle vor allem als Druckmittel gegen andere Staaten. Viele Ökonomen haben davor gewarnt, dass die Zölle die US-Wirtschaft und andere Länder in eine Rezession stürzen könnten.

Trump hatte in einem Interview mit dem Sender Fox News eine „Übergangszeit“ für die Wirtschaft eingeräumt, wenn seine geplanten Strafmaßnahmen greifen. Ansonsten stünden die USA jedoch an der Schwelle zu einem „Goldenen Zeitalter“, hatte Trumps Finanzminister Scott Bessent für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten in Aussicht gestellt.

In seiner Erklärung vom Mittwoch betonte der US-Präsident dann erneut, dass der 2. April ein „Befreiungstag“ für die US-Wirtschaft sein werde. Ab diesem Tag sollen die von ihm angedrohten gegenseitigen Zölle gelten. Dabei sollen Waren, die aus einem Land in die USA eingeführt werden, genauso hoch besteuert werden wie US-Produkte, die in dieses Land ausgeführt werden.

Zugleich drängt Trump aber darauf, dass die US-Zinssätze gesenkt werden. „Die Fed wäre viel besser beraten, die Zinsen zu senken, wenn die US-Zölle ihren Weg in die Wirtschaft finden“, erklärte er.

Während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) war Trump wiederholt mit den Zinsentscheidungen der Fed nicht einverstanden und drängte auf Zinssenkungen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Damals hatte der Rechtspopulist Powell für das Amt nominiert und die damalige Fed-Chefin Janet Yellen nach nur einer Amtszeit ersetzt. (AFP)

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