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Wirtschaft: Statistischer Beirat überreichte dem Innenministerium Verbesserungsvorschläge, die eine effizientere Nutzung auch durch die Wirtschaft ermöglichen

Die amtlichen Statistiken in Deutschland sollen effizienter und nützlicher werden. Das forderte der Statistische Beirat beim Statistischen Bundesamt am Mittwoch in Berlin.

Die amtlichen Statistiken in Deutschland sollen effizienter und nützlicher werden. Das forderte der Statistische Beirat beim Statistischen Bundesamt am Mittwoch in Berlin. Der Beirat überreichte im Innenministerium Verbesserungsvorschläge für die amtliche Statistik.

Wichtigster Kritikpunkt des Beirates, der aus Nutzern und Befragten der Statistik besteht: das Fehlen einer zuverlässigen Dienstleistungsstatistik in Deutschland. Die Experten monieren, dass ausgerechnet der Bereich der Wirtschaft, der sich am dynamischsten entwickelt, von den Statistikern vernachlässigt wird. Beiratsmitglied Hans Gabriel vom Deutschen Gewerkschaftsbund forderte zudem eine grundlegende Überarbeitung der Beschäftigungsstatistik. Nur so könne die vom Bündnis für Arbeit vereinbarte gemeinsame Datenbasis für die Bündnispartner gewährleistet werden.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitergeberverbände (BDA), Botho Graf Pückler, forderte das Innenministerium auf, die Vorschläge umzusetzen, damit auch die Wirtschaft künftig die Daten effizient nutzen könne. Bei konsequenter Umsetzung der Beirats-Vorschläge werde die Erhebung der Statistiken auch billiger. Netto-Einsparungen in Höhe von 771 000 DM seien möglich. Der Vorschlagskatalog wird nun von einem interministeriellen Ausschuss überprüft. Mit einer Umsetzung in geltendes Recht könne noch in dieser Legislaturperiode gerechnet werden, sagte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesinnenministerium, Fritz-Rudolf Körper. Der 38 Vorschläge umfassende Katalog sieht neben der Einführung neuer auch die Einstellung bestehender Datenerhebungen vor. So soll auf Statistiken über Holzbearbeitung oder Bewilligungen im sozialen Wohnungsbau künftig verzichtet werden.

Auf der anderen Seite plädiert der 60köpfige Beirat, dem Vertreter von Nutzern und Befragten amtlicher Statistiken angehören, für eine häufigere Durchführung des Mikrozensus-Systems, bei dem jedes Jahr 800 000 Menschen um persönliche Angaben gebeten werden, und eine Neuordnung der Energiestatistiken. Johann Hahlen, Präsident des Statistischen Bundesamtes und Beiratsvorsitzender, sagte, dass sein Amt die Vorschläge gerne umsetzen wolle, um die amtlichen Erhebungen in Zukunft aktueller gestalten zu können.

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