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Studie zum Wohnungskauf: Millennials müssen 14 Jahre sparen, Babyboomer brauchten nur sieben
Eine Studie des Kiel Instituts zeigt, wie sich die Erschwinglichkeit von Wohneigentum seit den 1980er Jahren verschlechtert hat. Die Forscher fordern eine Reform der Grunderwerbsteuer.
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Das Kiel Institut für Weltwirtschaft hat im Auftrag der „Zeit“ eine Untersuchung erstellt, laut der der Immobilienkauf für Millennials heute deutlich schwieriger ist als für Babyboomer in den 1980er Jahren. „Die Erschwinglichkeit von Wohneigentum hat in deutschen Städten seit 1980 deutlich abgenommen“, schreiben die Forscher und schlagen eine Reform der Grunderwerbsteuer vor.
Als zentrale Hürde für heutige Käufer nennen sie das nötige Eigenkapital. Babyboomer mussten demnach beim Kauf einer Wohnung typischerweise das 1,7‑Fache ihres verfügbaren Jahreseinkommens aufbringen und das 3,6‑Fache für ein Einfamilienhaus.
Millennials hingegen müssen inzwischen mehr als das Dreifache ihres Jahreseinkommens für Wohnungen und über das Fünffache für Einfamilienhäuser mobilisieren. Die Ansparzeit hat sich entsprechend verdoppelt: Statt sieben Jahren wie früher seien heute rund 14 Jahre nötig, um das erforderliche Eigenkapital zu bilden.
Die gesunkene Möglichkeit, sich das zu leisten, habe Folgen für Vermögensaufbau, soziale Mobilität und Generationengerechtigkeit, so das Kiel Institut. Dass viele Bundesländer in den vergangenen Jahren die Grunderwerbsteuer erhöht haben, verschärfe das Problem zusätzlich. Eine Senkung dieser Steuer könne den Einstieg in den Wohneigentumsmarkt erleichtern, da sie einen wesentlichen Teil der anfänglichen Kosten ausmache, heißt es. (Tsp)
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