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Wirtschaft: Telekom: Kommentar: Ein schwacher Trost für den T-Aktionär

Ein Punktsieg für die Dresdner Bank. Den Investmentbankern des Instituts ist es offenbar gelungen, im Auftrag eines Kunden rund 21 Millionen T-Aktien diskret und zu einem guten Preis - im Schnitt 25,75 Euro pro Aktie - am Markt zu verkaufen.

Ein Punktsieg für die Dresdner Bank. Den Investmentbankern des Instituts ist es offenbar gelungen, im Auftrag eines Kunden rund 21 Millionen T-Aktien diskret und zu einem guten Preis - im Schnitt 25,75 Euro pro Aktie - am Markt zu verkaufen. Ganz anders lief es Anfang August bei der Deutschen Bank. Die hatte versucht, gleich 44 Millionen Stück auf einmal zu verkaufen. Kein ungewöhnliches Geschäft, nur ungewöhnlich schlecht durchgeführt. Die Bank hat offenbar die derzeitige Nervosität der Märkte und die schlechte Stimmung gegenüber Telekommunikationswerten verkannt. Als an der Börse der Verdacht aufkam, die Bank könne nicht alle Aktien platzieren, stürzte der Kurs der T-Aktie dramatisch ab. Der Markt befürchtete, dass bald hunderte weitere T-Aktien aus dem Bestand von Großaktionären auf den Markt kommen würden und: dass sie keinen Käufer finden würden. Das man solche Geschäfte auch anders abwickeln kann, musste die Deutsche nun von der Dresdner Bank lernen. Das Image der Investmentbanker der Deutschen Bank hat durch die missglückte Transaktion kräftig Schaden genommen. Das kann der Kleinaktionär nun schadenfroh feststellen. Beruhigen kann es ihn nicht. Der Aktienkultur in Deutschland hat die Deutsche Bank sicher keinen guten Dienst erwiesen. Der Kleinaktionär muss sich mit Blick auf sein geschrumpftes Kapital im Depot fragen, wann ihm wieder Gefahr durch die nächste fehlgeschlagene Aktion vermeintlicher Profis in den Bankhäusern droht. Immerhin: Die T-Aktie ist derzeit so billig, dass er hoffen kann, dass keine weiteren Großaktionäre der Telekom in naher Zukunft mit großen Aktienpaketen auf den Markt drängen werden. Sie würden einfach ein schlechtes Geschäft machen. Ein schwacher Trost.

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