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Wirtschaft: Telekom-Markt wuchs 2001 um 15 Prozent

Die Lage auf dem Telekommunikationsmarkt ist besser als die herrschende Stimmung. Das sagte Matthias Kurth, Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, am Freitag in Bonn bei der Vorstellung des Jahresberichts 2001.

Die Lage auf dem Telekommunikationsmarkt ist besser als die herrschende Stimmung. Das sagte Matthias Kurth, Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, am Freitag in Bonn bei der Vorstellung des Jahresberichts 2001. "Der Telekommunikations-Dienstleistungsmarkt hat den konjunkturellen Einbruch weit besser überstanden als die meisten anderen Branchen", sagte Kurth. Mit einem Wachstum von 15 Prozent habe der Markt im Jahr 2001 ein Volumen von 124 Milliarden Mark (63,4 Milliarden Euro) erreicht. "Die Dynamik ist weiterhin intakt."

Das gilt allerdings nicht für die Entwicklung der Arbeitsplätze bei den Telefongesellschaften. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche stieg zum Jahresende 2001 auf 241 800. Damit ergebe sich eine weiterhin positive sich aber deutlich abschwächende Wachstumsrate, sagte Kurth. Während die Zahl der Arbeitsplätze im Jahr 2000 noch um 8,7 Prozent zulegte, wuchs sie 2001 nur noch 0,46 Prozent.

Den Löwenanteil auf dem Markt erwirtschaftete immer noch die Deutsche Telekom. Die Konkurrenten haben inzwischen aber einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent erreicht. Den Anschluss-Markt dominiert die Deutsche Telekom allerdings immer noch mit einem Anteil von 97 Prozent. Die Wettbewerber legten von 1,7 auf drei Prozent Marktanteil zu. Während Kurth hervorhob, dass die Wettbewerber ihren Anteil damit fast verdoppeln konnten, bezeichnete der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften, Breko, dies als Augenwischerei. Die Marktentwicklung könne wesentlich positiver sein, teilte der Breko mit. Die Regulierungsbehörde habe es aber versäumt, gegen Preisdumping bei schnellen Internetanschlüssen (DSL), unangemessen hohe Mietpreise für Anschlussleitungen und die Behinderungsstrategien der Telekom vorzugehen.

Den größten Umsatzanteil mit 37 Prozent von den insgesamt 63,4 Milliarden Euro erzielte die Branche 2001 erstmals im Mobilfunk (Festnetz 33 Prozent). Während Telefonieren im Festnetz 2001 noch einmal 5,8 Prozent billiger geworden ist, sanken die Handy-Tarife sogar um neun Prozent. In Europa gehörten sie damit inzwischen zu den günstigsten, sagte Kurth.

Die Zahl der Mobilfunkkunden bei den vier Netzbetreibern T-Mobile, Vodafone-D2, E-Plus und Viag Interkom ist im vergangenen Jahr um acht Millionen gestiegen. Erwartungsgemäß nehme das Wachstum mit dem Erreichen der Sättigungsgrenze ab, sagte Kurth. Inzwischen gibt es insgesamt 56,3 Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland, was knapp 70 Prozent der Bevölkerung entspricht. Damit erreicht Deutschland ein ähnliches Niveau wie Italien, Österreich, Norwegen und Schweden. Neue Impulse für den Mobilfunkmarkt erwartet Kurth in den kommenden Jahren von den mobilen Hochgeschwindugkeits-Datendiensten über GPRS und UMTS.

Im Postsektor ist durch die Verlängerung der Exklusivlizenz der Post AG bis 2007 nach Einschätzung der Regulierungsbehörde eine gewisse Ernüchterung eingetreten. 134 Unternehmen hätten im vergangenen Jahr das Geschäft aufgegeben oder Insolvenz anmelden müssen. Zugleich seien aber im vergangenen Jahr 189 neue Post-Lizenzen erteilt worden. Aktiv waren Ende 2001 rund 700 Lizenznehmer. Die Post AG macht im Wettbewerbssektor bei Kurier-, Express- und Paketdiensten etwa zwei Drittel der Umsätze, im Lizenzbereich bei Briefen bis 1000 Gramm rund 98 Prozent.

vis

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