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Wirtschaft: Telekom und Post begründen eine neue Partnerschaft

BONN (AP).Zehn Jahre nach ihrer Trennung rücken die Deutsche Telekom und die Deutsche Post wieder enger zusammen.

BONN (AP).Zehn Jahre nach ihrer Trennung rücken die Deutsche Telekom und die Deutsche Post wieder enger zusammen.Beide Unternehmen unterzeichneten am Mittwoch ein Grundsatzabkommen, wonach die Post künftig alle bei der Telekom anfallenden Logistikleistungen abwickeln und die Telekom im Gegenzug die Bereiche Informationstechnik und Telekommunikation bei der Post betreuen wird.Telekom-Chef Ron Sommer und Post-Chef Klaus Zumwinkel begründeten die Kooperation mit der Konzentration ihrer jeweiligen Unternehmen auf Kernkompetenzen und einem hohen Einsparpotential.Durch die Auslagerungen werden zugleich mehrere tausend Mitarbeiter formal den Arbeitgeber wechseln: 3200 Logistikbedienstete der Telekom arbeiten künftig für die Post, während 950 EDV- und Telekommunikationsexperten der Post zur Telekom wechseln.

Sommer betonte, daß beide Konzerne jeweils den stärksten Partner für Dienstleistungen gesucht hätten, die nicht zum Kernbereich des eigenen Hauses zählen.Konkret soll die Post die komplette Lager- und Materialwirtschaft, das Management des Fuhrparks, alle Transportdienste sowie den Druck und Versand von monatlich rund 41 Mill.Telefonrechnungen übernehmen.Vom Telefonstecker "bis zur großen Kabeltrommel" werde die Post künftig alles transportieren, was die Telekom zu verschicken habe, erläuterte Zumwinkel.Das Umsatzvolumen, das sein Haus dazugewinnt, beziffert er auf rund 500 Mill.DM.

Die Telekom wird ihrerseits die posteigenen Rechenzentren, die betriebliche Telekommunikation und die Vernetzung der Einzelplätze sowohl bei den Fracht- und Briefzentren als auch in den Filialen betreuen.Sommer sprach von rund 300 Mill.DM Mehrumsatz.

Die Einspareffekte bezifferten beide für ihr Unternehmen auf einen jeweils zweistelligen, laut Sommer "vielleicht bald schon dreistelligen" Millionenbetrag.Die Personalverlagerung habe keinen Arbeitsplatzabbau, sondern "im Gegenteil" die Sicherung von Arbeitsplätzen zum Ziel, unterstrichen Sommer und Zumwinkel.Sollten sich alle Erwartungen erfüllen, sei auch die Schaffung neuer Stellen denkbar.

Sommer betonte, die Entscheidung seines Hauses für die Post als Logistikpartner sei "nicht aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit als staatliche Postbehörde," gefallen, sondern wegen der "ausgewiesenen Kompetenz" der Deutschen Post AG im Logistikbereich.Auch eine Ausdehnung der Kooperation auf das internationale Geschäft seines Unternehmens sei denkbar.Die Postbank soll zu einem späteren Zeitpunkt in die Kooperation miteinbezogen werden.

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