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Rahul Sood steht vor einer blauen Leinwand, auf der die Worte Access und Startup zu lesen sind.

© Microsoft

Microsoft Ventures: Tempo für Berliner Start-ups

Microsoft startet in Berlin ein neues Förderprogramm für Start-ups. Im November soll es losgehen.

Geld spielt keine Rolle, sagt Rahul Sood, und er meint das im doppelten Sinn. Einerseits könne „ein junger Unternehmer, der als Erstes fragt, wie viel wir investieren wollen, gleich wieder gehen“, meint der Microsoft-Manager. Andererseits sei mehr als genug Geld vorhanden, wenn der weltgrößte Softwarekonzern sich entschließe, in ein Start-up zu investieren. Sood leitet Microsoft Ventures, eine neue Einheit, in der das Unternehmen seine bestehenden Programme und einen Risikokapitalfonds zur Förderung von Start-ups gebündelt hat. Wie viel Geld Microsoft in das Programm und den Fonds steckt, verriet Sood am Donnerstag in Berlin nicht.

Längst haben alle großen Konzerne von Google über Telefónica bis SAP solche Start-up-Programme. Die Etablierten erhoffen sich, von der hohen Innovationsfähigkeit und Schnelligkeit der jungen Firmen profitieren zu können. Sie wollen die Trends von morgen nicht verpassen. Umgekehrt können Start-ups in der Anfangsphase neben Geld auch sehr gut die Unterstützung der Konzerne gebrauchen. Was Microsoft zu bieten habe, sei einzigartig, ist Sood überzeugt, und verweist unter anderem auf die vielen Millionen Kunden und Geschäftspartner des Konzerns weltweit. „Wenn ein Start-up den chinesischen Markt erobern will, können wir ihm dabei helfen“, sagt Sood.

120 Start-ups hat Microsoft 2012 gefördert

In seiner neuen Hauptstadtrepräsentanz in Berlin will Microsoft nun etwas aufbauen, was die Branche einen Accelerator, also einen Beschleuniger, nennt. Gründer können sich mit ihren Ideen oder auch mit ihrer schon existierenden Firma bewerben. Informationstechnik sollte dabei eine Rolle spielen. Wer ausgewählt wird, zieht ab November für drei bis vier Monate bei Microsoft Unter den Linden ein, kann dort rund um die Uhr die bereitgestellte Soft- und Hardware nutzen, wird intensiv von Microsoft- und externen Experten beraten und gecoacht und kann seine Idee weiterentwickeln. Zum Abschluss erhält er die Chance, sich bei Investoren oder Industriepartnern verschiedener Branchen vorzustellen. Microsoft könne, müsse am Ende aber nicht selbst investieren, erklärt Sood.

In Seattle, Paris, Tel Aviv, Bangalore und Peking hat Microsoft solche Acceleratoren bereits. Berlin, Moskau und Rio de Janeiro kommen nun hinzu. „120 Firmen haben im vergangenen Jahr unser Programm durchlaufen“, berichtet Sood. „85 Prozent haben eine Finanzierung bekommen“, was eine hohe Quote sei. Die Summen reichten von 150 000 Dollar in Indien bis zu einer Million in Israel. In Berlin erwartet Sood vor allem Innovationen aus den Bereichen Musik, Video, Spiele und Unterhaltung. „Hier gibt es viele Talente“, sagt er.

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