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Teuerung normalisiert sich weiter: Inflation auch im Februar bei 2,3 Prozent
Das Leben in Deutschland hat sich im Februar nur geringfügig verteuert. Die Inflation schwächt sich damit weiter ab. Eine Ökonomin warnt: Mittelfristig könnte sie sich sogar zu stark abschwächen.
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Überdurchschnittlich teure Dienstleistungen und Lebensmittel haben die Inflation in Deutschland im Februar über der Zwei-Prozent-Marke gehalten. Das Statistische Bundesamt hat vorläufige Berechnungen bestätigt, nach denen die Verbraucherpreise wie im Januar 2,3 Prozent höher lagen als im jeweiligen Vorjahresmonat.
„Mit 2,3 Prozent hat sich die Inflationsrate Deutschlands im Wesentlichen normalisiert“, sagte Silke Tober. Sie ist Expertin für Geldpolitik beim Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.
Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel ist dabei den zweiten Monat in Folge deutlich gesunken ist. Der Preisauftrieb bei den Nahrungsmitteln hat sich den Angaben zufolge allerdings wieder beschleunigt. Mit 2,4 Prozent lag er knapp über der allgemeinen Teuerung. Es war die höchste Steigerungsrate seit Januar 2024.
Zu Jahresbeginn hatte der Preisauftrieb nach drei Anstiegen in Folge an Tempo verloren. Im Dezember lag die Inflationsrate noch bei 2,6 Prozent. Von Januar auf Februar des laufenden Jahres verteuerten sich Waren und Dienstleistungen nach ebenfalls bestätigten Angaben des Bundesamtes um 0,4 Prozent.
Das Inflationsziel der EZB liegt bei nahe 2 Prozent. IMK-Ökonomin Tobler geht davon aus, dass die Teuerungsrate diese Marke im Durchschnitt erreichen wird. Auch viele andere Volkswirte rechnen damit.
Aus Sicht von Tobler könnte das mittelfristig sogar wieder zu einem Problem werden. „Ohne einen deutlichen Nachfrageschub durch höhere öffentliche Infrastrukturinvestitionen besteht angesichts der bereits lang anhaltenden Stagnation und des drohenden Zollkrieges die Gefahr, dass sich die Inflation mittelfristig zu stark abschwächt“, sagte sie am Freitag. Angesichts der Pläne der schwarz-roten Koalitionäre und Donald Trumps aggressive Zollpolitik dürfte dieses Risiko nur gering sein. (fki, dpa)
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