zum Hauptinhalt

Wirtschaft: TV total

Fast alle Boxen liefern „gute“ oder „sehr gute“ Bilder. Die Sticks und Karten für den Computer enttäuschen dagegen

Stand:

Vom Überallfernsehen kann man zwar noch nicht wirklich sprechen, aber DVB-T ist eindeutig auf dem Vormarsch. Die großen Städte und inzwischen auch viele ländliche Regionen gehören mittlerweile zu dem Einzugsgebiet des digitalen Antennenfernsehens. Berlin ist schon seit 2003 damit versorgt. Bis Ende 2008 soll DVB-T (Digital Video Broadcasting-Terrestrial) mindestens 90 Prozent der Bevölkerung in ganz Deutschland erreichen. Bislang wurden bundesweit immerhin schon rund sieben Millionen DVB-T-Empfangsgeräte verkauft.

Die Bandbreite der Geräte ist groß: Es gibt Empfänger fürs stationäre TV-Gerät mit und ohne Festplatte sowie kleine Boxen, die man direkt in die Scartbuchse des Fernsehers steckt. Und zierliche DVB-T-Sticks fürs Notebook machen Fernsehen draußen und unterwegs möglich. Die Stiftung Warentest hat 15 der unterschiedlichen Modelle getestet – zwölf Set-Top-Boxen und drei Geräte für den Computer.

„Alle getesteten Set-Top-Boxen liefern gute bis sehr gute Bilder“, sagt Bernd Schwenke von der Stiftung Warentest. Im Gesamturteil bekamen zwei ein „gut“, der Großteil wurde mit einem „befriedigend“ bewertet. Die größten Unterschiede bei den Geräten in der Bewertung machten Bedienung und Extras aus: Am oberen Ende der Ausstattungsskala stehen Boxen mit Festplatte. Sie zeichnen das Programm auf Knopfdruck auf und erlauben zeitversetztes Fernsehen. In dieser Kategorie schnitt das Gerät von Quelle/Universum DVB/T 2611 für 160 Euro am besten ab. Ein zusätzlicher Vorteil bei dem Empfänger: Anders als bei den anderen Festplattengeräten verbraucht die Universum-Festplattenbox auch im Stand-by-Modus wenig Strom.

Die beste Box ohne Festplatte ist die Digit MF4-T von Technisat. Mit 150 Euro ist sie aber auch die teuerste unter diesen Boxen. Auf ihr sind 30 Timerplätze programmierbar.

Einige Modelle haben außerdem ein zweites Empfangsteil, so dass man gleichzeitig ein Programm anschauen und ein anderes aufzeichnen kann. Das hat aber seinen Preis: Der vielseitigste Empfänger im Test, der Topfield TF 5400 PVR combo, kostet 520 Euro. „Wer einfach nur fernsehen will, braucht so etwas aber nicht“, sagt Tester Schwenke.

Außerdem waren zwei Miniboxen von Schwaiger und Skymaster im Test, die sich direkt in die Scartbuchse des Fernsehers stecken lassen. Ihr Vorteil: Sie sind leicht zu verbergen und nehmen kaum Platz weg. Ihr Nachteil: Weil sie so klein sind, bieten sie kaum Extras wie zusätzliche Tonausgänge oder Anzeigen und lassen sich nur per Fernbedienung steuern.

Fehlende Anzeigen sind auch ein Problem, wenn man per DVB-T Radio hören möchte. „Damit kann man viele Sender empfangen, die man sonst nicht in Berlin kriegt“, sagt Schwenke. Doch ohne Anzeige am Gerät wird die Bedienung schwierig. Denn um sehen zu können, welchen Sender man hört, müsste man den Fernseher einschalten. Der Großteil der Boxen hat eine Anzeige für die Programmplatznummern. Komfortabler sind Sendernamen. Die zeigt aber nur ein Gerät im Test an: der 360 Euro teure Homecast.

Wer mobil fernsehen will, kann dies mithilfe eines DVB-T-Sticks tun (siehe Kasten). Die Stiftung Warentest hat für diese Gruppe drei DVB-T-Sticks exemplarisch getestet: zwei USB-Empfänger und eine PC-Karte. Auch wenn sie einfach zu installieren sind und zum Teil preislich bestechen – die Karte kostet 1,39 Euro – enttäuschen sie im Ergebnis. Denn gute Bilder liefern die kleinen Geräte nicht. „Man erwartet, dass man auch Laufschriften lesen kann, aber das Bild ruckelt immerzu“, erklärt der Tester. Das Ergebnis: Die zwei Sticks von Terra Tec und Hauppage erhalten ein „befriedigend“, die PC-Karte von Viola Digitelmo nur ein „ausreichend“. Aber immerhin bieten alle drei Produkte die Möglichkeit, die Daten auf der PC-Festplatte zu speichern und mit entsprechender Software zu bearbeiten. Beim Terra Tec-Stick wird ein Videoschnittprogramm sogar mitgeliefert.

Mehr Infos unter www.test.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })