Börse am Abend: "Unter dem Stern des Hexensabbats"
Die deutschen Aktien haben den Handel uneinheitlich beendet. Der Leitindex schloss nach einem Tageshoch von 6614 Punkten mit minus 0,09 Prozent bei 6579,87 Zählern.
Stand:
Frankfurt/Main - Im Wochenvergleich büßte der Dax damit rund 140 Punkte ein. Für den MDax ging es unterdessen um 0,77 Prozent auf 9651,37 Punkte nach oben. Der TecDax stand mit 0,05 Prozent auf 805,31 Zähler leicht im Minus.
"Das Marktgeschehen steht heute eindeutig unter dem Stern des Hexensabbats", sagte Aktienhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser. Vom "Hexensabbat" oder dem großen Verfall sprechen Börsianer, wenn der letzte Handelstag aller Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt. Insgesamt seien die Anleger aber recht froh, dass der große Verfall diesmal ohne spektakuläre Kursbewegungen vonstatten ging, so ein weiterer Börsianer. US-Konjunkturdaten sorgten zeitweise ebenfalls für etwas Bewegung am Markt.
Papiere von Volkswagen legten um 1,35 Prozent auf 104,24 Euro zu. Der Fahrzeughersteller will seine Verkäufe in China mit deutlichen Preissenkungen ankurbeln. Der Verkaufspreis des Modells Santana 3000 werde um rund elf Prozent gesenkt, teilte das VW-Gemeinschaftsunternehmen Shanghai Volkswagen Automotive mit. Auch der Preis des Polo werde deutlich fallen.
Gerüchte über Eon weckt Hoffnungen
Eon-Titel gewannen 0,53 Prozent auf 99,50 Euro. Börsianer verwiesen auf eine Nachricht des "Handelsblatt", wonach der spanische Mischkonzern Acciona offen für Gespräche mit allen Energiekonzernen sei. Eon wolle dem Bericht zufolge Acciona zum Verkauf seines 21-Prozent-Anteils an dem Energiekonzern Endesa bewegen. Die Gerüchte über die Eon-Offerte weckte Händlern zufolge Hoffnungen, dass der deutsche Versorger doch noch die Kapitalmehrheit bei Endesa übernehmen könnte.
Aktien von Tui verloren unterdessen 4,40 Prozent auf 16,51 Euro. Händler verwiesen auf einen Artikel einer Fachzeitschrift, demzufolge die Container-Frachtraten im vierten Quartal gesunken seien. "Das drückt natürlich die Stimmung für Tui, wobei die Aktie insbesondere in der Schlussauktion nach unten ging", sagte ein Börsianer. Die Verluste bei ThyssenKrupp von 3,37 Prozent auf 34,93 Euro erklärten Händler ebenfalls insbesondere mit dem Verfall der Optionen und Futures auf die einzelnen Aktien kurz vor Handelsschluss.
Leichte Verluste in Paris und London
Für KarstadtQuelle ging es um 2,94 Prozent auf 27,35 Euro hoch. Der Handels- und Touristikkonzern ist mit 27 seiner 90 Warenhäuser unzufrieden und will die Ergebnisse dort kräftig voranbringen. Aktien von Rheinmetall stachen hervor und kletterten nach einer positiven Studie um 3,95 Prozent auf 62,16 Euro.
Der EuroStoxx 50 ging mit einem minus von 0,03 Prozent auf 3984,54 Zählern aus dem Handel. Die Börsen in Paris und London erlitten ebenfalls leichte Kursverluste. Auch in New York verlor der Dow Jones zum deutschen Handelsschluss leicht an Boden.
Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,92 (Vortag: 3,93) Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,09 Prozent auf 117,01 Punkte zu. Der Bund Future verlor 0,03 Prozent auf 116,31 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3325 (Donnerstag: 1,3226) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7505 (0,7561) Euro.
Stand: 16.03.07 (18:05 Uhr)
(tso/dpa)
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