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Konjunktur-Umfragen: Unternehmen sehen Wirtschaft vor scharfer Rezession

Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge, den das Institut für Wirtschaftsforschung für das deutsche Geschäftsklima verkündet. Das IW Köln erwartet nach seiner Unternehmensbefragung sogar 200.000 Arbeitslose mehr - sieht die Wirtschaft "aber nicht im freien Fall".

Angesichts des schlechten Geschäftsklimas steht die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung von Unternehmen und Volkswirten vor einer scharfen Rezession. Wie das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Montag in München mitteilte, verschlechterte sich der Geschäftsklimaindex im November von 90,2 Punkten im Vormonat auf 85,8 Punkte. Damit fällt der Rückgang nochmals deutlicher aus als von vielen Volkswirten erwartet, die nur mit einem Absinken auf 89,0 Punkte gerechnet hatten.

Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Er basiert auf der monatlichen Befragung von rund 7000 Unternehmen.

"Die Unternehmen sind erheblich unzufriedener mit ihrer momentanen Geschäftslage und rechnen zudem mit einer nochmals deutlich ungünstigeren Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr", sagte Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. Insgesamt habe sich der konjunkturelle Abschwung verschärft und werde nun auch den Arbeitsmarkt erfassen.

IW: Wirtschaft schrumpft um ein halbes Prozent

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt erwartet auch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Im Jahr 2009 werde wohl ein gutes Drittel der Unternehmen weniger Mitarbeiter beschäftigen müssen, teilte das Institut am Montag bei der Vorstellung seiner Konjunkturumfrage mit. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte demnach im Jahresdurchschnitt um 190.000 auf annähernd 3,5 Millionen steigen.

"Die deutsche Wirtschaft befindet sich damit aber nicht im freien Fall", sagte der IW-Direktor Michael Hüther. Das IW prognostiziert einen Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent im kommenden Jahr. Knapp 37 Prozent der befragten 1800 Firmen gehen von einem Produktionsrückgang aus, fast 40 Prozent erwarten eine Stagnation und gut 24 Prozent ein Plus. (sf/dpa/ddp)

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