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Wirtschaft: USA kritisieren IWF-Goldverkäufe

WASHINGTON (zz/HB). Die geplanten Goldverkäufe des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Finanzierung der Schuldenerlässe für die ärmsten Länder stoßen in den USA auf scharfe Kritik.

WASHINGTON (zz/HB). Die geplanten Goldverkäufe des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Finanzierung der Schuldenerlässe für die ärmsten Länder stoßen in den USA auf scharfe Kritik. Die Senatoren Jesse Helms und Chuck Hagel befürchten negative Auswirkungen auf die Lage der US-Goldminen, weil die Goldverkäufe des IWF auf den Preis drücken würden, der in den vergangenen Tagen wegen der Goldabgaben Großbritanniens schon gesunken ist.In einem Schreiben an das US-Finanzministerium erklären Helms und Hagel, daß der Verkauf des IWF-Goldes viele Länder der Dritten Welt betrifft, denen die USA eigentlich helfen wollen. Helms, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Senats, unterstrich, daß 36 von 41 Staaten, die mit den Goldverkäufen gefördert werden sollen, selbst Gold produzieren. Es sei sehr zweifelhaft, ob der Schuldenerlaß im Rahmen der "Heavily Indebted Poor Countries"-Initiative die Verluste aus fallenden Goldpreisen aufwiegen würde. Zudem würde der Goldverkauf der Goldindustrie der USA schaden. Senator Richard Bryan aus dem Gold-Förderstaat Nevada erklärte lapidar: "Es darf einfach nicht passieren." Der US-Senat kann die Goldverkäufe des IWF blockieren, da der Plan zustimmungspflichtig ist und die Vereinigten Staaten eine Sperrminorität beim IWF besitzen. Dagegen erklärt Michel Camdessus, der Geschäftsführende Direktor des IWF, daß die internationalen Goldmärkte von den Verkäufen nichts zu befürchten haben. Der IWF würde nur zehn Prozent seines Goldes abgeben, also 90 Prozent behalten. Er habe aber kein Interesse daran, daß die verbleibenden 90 Prozent an Wert verlieren. Camdessus glaubt, daß die USA trotz des Widerstands einiger Politiker den Goldverkäufen letztendlich doch zustimmen werden. Sie seien "keine große Gefahr für den Goldmarkt oder für die US-Goldminen".

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