zum Hauptinhalt
Flugzeuge der Reihe Dreamliner dürfen in den USA erst einmal nicht mehr starten.

© Reuters

Update

Nach Pannenserie: USA und Japan nehmen "Dreamliner" aus dem Verkehr

Boeings Vorzeigeflieger „Dreamliner“ muss nach einer Reihe von Pannen in den Vereinigten Staaten vorerst am Boden bleiben. Die Luftfahrtbehörde FAA befürchtet das Risiko eines Feuers durch die eingebauten Batterien. Auch Japans Luftfahrtbehörde zieht jetzt nach.

Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat diese Anordnung am späten Mittwoch in Washington erlassen. Direkt vorausgegangen war eine Notlandung eines „Dreamliners“ in Japan, nachdem eine Batterie geschmort hatte. Die beiden japanischen Fluglinien All Nippon Airways und Japan Airlines hatten daraufhin für Mittwoch und Donnerstag alle Flüge mit dem Langstreckenjet gestrichen. In der Vorwoche hatte eine Batterie eines am Boden stehenden „Dreamliners“ in Boston gebrannt.

Auch die japanische Luftfahrtbehörde hat den Betrieb des pannengeplagten Langstreckenflugzeugs „Dreamliner“ bis auf Weiteres untersagt. Den japanischen Fluggesellschaften wurde am Donnerstag eine entsprechende Anordnung erteilt. Demnach muss Boeings Vorzeigeflieger in Japan solange am Boden bleiben, bis die Sicherheit der Maschinen gewährleistet ist.

Die Japaner waren die Erstkunden des neuen Flugzeugs. Die Fluglinie All Nippon Airways besitzt 17 „Dreamliner“, der Konkurrent Japan Airlines 9. Beide Gesellschaften hatten bereits gleich nach der Notlandung freiwillig den Betrieb ihrer „Dreamliner“ eingestellt. Die im japanischen Kyoto ansässige Firma GS Yuasa liefert die Lithium-Ion-Batterien für Boeings Langstreckenflieger. Dieser Typ wird auch in Handys, Digitalkameras oder Notebooks eingesetzt, weil er auf kleinen Raum viel Strom speichern und lange halten kann.

Jedoch gab es auch bei diesen Elektronikgeräten immer wieder Fälle brennender oder schmorender Batterien. Erste Untersuchungen der Behörden in Japan hatten ergeben, dass die Hauptbatterie im betroffenen ANA-Flugzeug deformiert war. In der Vorwoche hatte eine Batterie eines am Boden stehenden „Dreamliners“ in Boston gebrannt.

Bislang hat Boeing 50 „Dreamliner“ ausgeliefert, die Hälfte davon ging nach Japan. In den USA fliegt bislang nur United Airlines das Modell und ist entsprechend von der FAA-Anordnung betroffen. Die sechs Maschinen dürften erst dann wieder abheben, wenn die Fluggesellschaft gegenüber der Luftfahrtbehörde nachgewiesen habe, dass die Batterien sicher seien, erklärte die FAA.

In Deutschland betreibt bislang keine einzige Fluggesellschaft den „Dreamliner“. Air Berlin hat aber 15 Stück bestellt. Tui Travel will 13 Maschinen abnehmen. Die Boeing-Aktie fiel nachbörslich um weitere 2 Prozent. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false