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Ein Mann schaut sich auf einem Smartphone eine Porno-Internetseite an (gestellte Szene)

© dpa/Marcus Brandt

Verfahren gegen Pornhub und Co.: EU geht wegen Jugendschutz gegen Porno-Seiten vor

Sexfilme und Live-Strips erreichen online eine große Anzahl von Nutzern – auch Minderjährige. Brüssel will sie besser schützen, etwa durch wirksame Alterskontrollen.

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Mehrere Plattformen mit pornografischen Inhalten stehen wegen möglicher Verstöße gegen den Jugendschutz im Fokus der EU-Kommission. Gegen Pornhub, Stripchat, XNXX und XVideos wurden förmliche Verfahren eingeleitet, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.

Der Vorwurf: Die Anbieter sollen Minderjährige unzureichend vor schädlichen Inhalten geschützt und keine wirksamen Alterskontrollen eingesetzt haben.

Parallel dazu gehen der Kommission zufolge die Mitgliedstaaten gegen kleinere Plattformen mit pornografischen Inhalten vor. Eine koordinierte Aktion des Europäischen Gremiums für digitale Dienste soll sicherstellen, dass auch diese Anbieter den Digital Services Act (DSA) einhalten.

Illegale Inhalte sollen schneller entfernt werden

Der Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer ist eine zentrale Priorität des Gesetzes. So werden Plattformen unter anderem dazu verpflichtet, den Zugang Minderjähriger zu pornografischen Inhalten zu verhindern, beispielsweise durch eine Altersverifikation.

Außerdem soll sichergestellt werden, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen als bislang. Nutzern wird es wiederum leichter gemacht, solche Inhalte zu melden. Grundsätzlich müssen große Dienste mehr Regeln befolgen als kleine.

App zur Altersverifikation im Sommer?

Die Kommission will nun weitere Beweise sammeln, etwa durch Befragungen. Mit der Einleitung des Verfahrens werde zunächst nur ein Verdacht geprüft, das Ergebnis steht noch nicht fest.

Bereits Mitte Mai hatte die Kommission einen Entwurf für Leitlinien zum Schutz Minderjähriger veröffentlicht. Darin empfiehlt sie eine Reihe technischer Schutzmaßnahmen – etwa Altersverifikationssysteme oder Altersabschätzungen.

Noch in diesem Sommer soll der Brüsseler Behörde zudem eine EU-weite App zur Altersverifikation verfügbar sein. Sie soll Nutzern Zugangskontrollen ermöglichen, ohne ihre Identität preiszugeben. (dpa)

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