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Wirtschaft: Vertrauen und Wachstum schwinden OECD und Ilo warnen

vor Zuspitzung der Krise

Berlin – Vor dem G-20-Gipfel in Cannes haben internationale Wirtschaftsorganisationen vor einer Zuspitzung der Krise gewarnt. In der Euro-Zone und in den USA wird sich die Wirtschaft nach Einschätzung der OECD deutlich schwächer entwickeln als erwartet, und weltweit steigt die Arbeitslosigkeit nach Uno-Berechnungen auf neue Höchststände.

„Ein Großteil der derzeitigen Schwächephase ist auf einen generellen Vertrauensverlust in die Fähigkeit der Politik zurückzuführen, angemessene Antworten zu platzieren“, mahnte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. Die G 20 seien aufgefordert, mit mutigen Reformen neues Vertrauen herzustellen. Vor allem müsse die Euro-Zone die vereinbarten Schritte gegen Überschuldung umsetzen. „Die Elemente der Strategie sind gut durchdacht“, erklärte die OECD zwar, forderte aber Strukturreformen, um mehr Wachstum zu schaffen. Im nächsten Jahr seien nur 0,3 Prozent Wachstum für die Länder der Euro-Zone zu erwarten – bisher waren es 2,0 Prozent gewesen. Für die USA senkte die OECD ihre Prognose von 3,1 auf 1,8 Prozent. Kurzfristig seien, soweit überhaupt noch möglich, Zinssenkungen zu empfehlen. „Angesichts des langsamen Wachstums werden auch die Arbeitsmärkte noch einmal schwächer werden“, warnte die OECD.

Das sieht auch die Internationale Arbeitsorganisation (Ilo) der Vereinten Nationen so. Es werde in vielen Ländern mindestens fünf Jahre dauern, bis das Beschäftigungsniveau von 2007 wieder erreicht sein werde. Ende 2010 seien mehr als 200 Millionen Menschen weltweit ohne Job gewesen, 24 Millionen mehr als zu Beginn der Krise 2008. Die Krise habe viele Firmen finanziell geschwächt, die deshalb nicht kurzfristig einstellen könnten. Zudem verfügten die Regierungen über weniger Geld. Die Ilo schätzt, dass insgesamt 4,8 Milliarden Menschen weltweit erwerbsfähig sind. mod

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