Wirtschaft: Volksbank findet Partner
Künftig Kooperation mit der Norisbank
Berlin - Die Berliner Volksbank will wachsen. „Wir wollen in den kommenden Jahren unseren Marktanteil von elf auf 15 Prozent steigern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Hatje auf der Bilanzpressekonferenz des genossenschaftlichen Instituts. Dazu sollen rund 20 neue Filialen und eine Kooperation mit der Norisbank beitragen.
Drei Filialtypen schweben Hatje vor. Zum einen die Transaktionsfiliale, hochtechnisiert mit wenigen Beratern, die aber vor Ort schnell entscheiden können. Die Filiale im herkömmlichen Sinne, die auch eine umfassende Beratung anbietet, und schließlich die so genannte Agenturfiliale. Sie hat eher die Form eines Büros, das bei Bedarf schnell an einen anderen Standort verlegt werden kann. „Wenn wir sehen, dass das Geschäft 800 Meter weiter besser läuft, ziehen wir um“, sagte Hatje. Die Mehrzahl der Filialen wird dem neuen Typ angehören.
Auf die Beschäftigung wird die Expansion zunächst keinen Einfluss haben. Die Zahl der Mitarbeiter soll mit rund 2850 konstant bleiben. 50 Neueinstellungen in diesem Jahr stehen gleich viele Abgänge gegenüber.
Ab Ende August soll der als Easy Credit bekannte Verbraucherkredit der Norisbank in allen Filialen der Berliner Volksbank erhältlich sein. „Unsere Kunden wollen schnelle und unkomplizierte Produkte“, sagte Hatje. Der Kredit hat im Durchschnitt eine Höhe von 10 000 Euro. Der effektive Jahreszins beginnt derzeit bei 4,1 Prozent.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Bank 49 500 Kunden hinzugewonnen. Allerdings nahm die Zahl der Bankteilhaber um 1200 auf 16 500 ab. Bei den Erträgen verlaufe das Jahr bisher nach Plan, bei den Kosten „werden wir aber noch kämpfen müssen“, sagte Hatje. Das operative Ergebnis stieg im vergangenen Jahr um 5,4 auf 73,8 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt 12,1 Millionen Euro. Daraus soll eine unveränderte Dividende von brutto vier Prozent gezahlt werden.
Daniel Rhee-Piening