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Gewerkschaften planen zeitgleiche Streiks bei Bahn und Lufthansa.

© dpa/Soeren Stache

Update

In Frankfurt und Hamburg: Verdi bestreikt neben Bodenpersonal auch Sicherheitskräfte

Der zweitägige Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals wird über 100.000 Passagiere treffen. In Frankfurt und Hamburg soll am Donnerstag nun auch beim Sicherheitspersonal gestreikt werden.

In den Tarifverhandlungen beim Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen erhöht Verdi den Druck und ruft zum Streik an den Airports Frankfurt und Hamburg auf. Am Donnerstag solle es an den beiden Flughäfen einen ganztägigen Arbeitskampf in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen geben, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit.

Damit wolle man den Arbeitgebern signalisieren, dass das bisherige Angebot verbessert werden müsse. In den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) sei bislang keine Einigung auf höhere Löhnen für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche gelungen. Die Gespräche gingen am 20. März weiter.

„Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. „So kommen wir nicht zueinander.“ Diesmal setze man nur Nadelstiche, aber ein Ausweiten der Streikmaßnahmen sei nicht ausgeschlossen. „Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich ein substanziell verbessertes Angebot vorzulegen.“

Die jüngste Offerte der Arbeitgeber sehe eine Anhebung der Stundenlöhne in drei Schritten vor – zum 1. März um 1,20 Euro, zum 1. Oktober um 0,75 Euro und zum 1. April 2025 erneut um 0,75 Euro – bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 24 Monaten. „Das reicht nicht“, sagte Pieper.

Zudem sei das Angebot zur Mehrarbeit nicht annehmbar, da von den Beschäftigten mehr als 1,5 Monate zuschlagsfreie Mehrarbeit von den Arbeitgebern verlangt werde. Verdi fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. „Unser Ziel bleibt, den Kaufkraftverlust der Beschäftigten dauerhaft auszugleichen“, betonte Pieper.

Am 1. Februar hatte ein eintägiger Streik beim Sicherheitspersonal den Betrieb an elf deutschen Airports weitgehend lahmgelegt. Rund 200.000 Fluggäste waren betroffen. Arbeitskämpfe beim Luftsicherheitspersonal haben große Auswirkungen, da dann Kontrollen von Fluggästen, Personen, Waren und Fracht meist ausfallen.

Lufthansa rechnet mit massiven Ausfällen an Drehkreuzen

Der Arbeitskampf bei den Sicherheitskräften läuft parallel zu Streiks beim Bodenpersonal der Lufthansa. Hier hatte Verdi bereits für Donnerstag und Freitag zum Ausstand aufgerufen. Anlässlich dessen rechnet die Lufthansa während des zweitägigen Warnstreiks ihres Bodenpersonals mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München.

Am Donnerstag und am Freitag werden jeweils rund 1000 Flüge ausfallen und jeweils rund 100 000 Passagiere betroffen sein, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstagmorgen in Frankfurt sagte. Die Airline bemühe sich, 10 bis 20 Prozent des ursprünglichen Flugplans darzustellen. In den Flugplänen seien die Streichungen bereits berücksichtigt.

Die Gewerkschaft Verdi hatte das gesamte Bodenpersonal zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Es ist bereits die fünfte Warnstreikwelle in dem Tarifkonflikt und die dritte mit direkten Auswirkungen auf die Passagiere. (dpa, Reuters)

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