Wirtschaft: Was Apotheker damit zu tun haben
Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Kassen könnten im zweiten Halbjahr deutlich steigen. Hintergrund ist die Forderung der Apotheker, den Rabatt von zwei Euro, den sie pro verkaufter Packung an die Kassen abführen müssen, auf 72 Cent zu senken.
Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Kassen könnten im zweiten Halbjahr deutlich steigen. Hintergrund ist die Forderung der Apotheker, den Rabatt von zwei Euro, den sie pro verkaufter Packung an die Kassen abführen müssen, auf 72 Cent zu senken. Sollten sie sich damit durchsetzen, würden auf die Kassen Mehrkosten in Höhe von 362 Millionen Euro zukommen, heißt es in Kassenkreisen. Seit 2004 bekommen Apotheker – unabhängig von der Packungsgröße – 8,10 Euro für jede verkaufte Packung. Davon zahlen sie zwei Euro Rabatt an die Kassen. Die Kassen hatten Sorge, dass die Apotheker darum mehr kleine Packungen verkaufen würden, um mehr Geld zu verdienen. Darum bestanden sie darauf, dass eine Klausel ins Gesetz eingebaut wird: Sollte die Zahl der verkauften Packungen 2004 von der in 2002 abweichen, muss das ausgeglichen werden. Wider Erwarten verkauften die Apotheker 2004 weniger Packungen. Und bestehen jetzt auf einem finanziellen Ausgleich zu ihren Gunsten – über niedrigere Rabatte. Weil Kassen und Apotheker sich nicht einigen konnten, soll nun ein Schiedsgericht entscheiden. pet
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