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Menschen stehen bei einer Jobmesse für ukrainische Geflüchtete von der IHK Berlin und der Agentur für Arbeit am Stand der Bundesagentur für Arbeit.

© Christoph Soeder/dpa

Wegen Erfassung ukrainischer Flüchtlinge: Arbeitslosenquote im Juli steigt stärker als üblich

Die Folgen des Ukraine-Krieges sind im Sommer auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt spürbar. Die deutsche Wirtschaft stagnierte indes im zweiten Quartal.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli um 107.000 auf 2,47 Millionen gestiegen. Hintergrund ist vor allem die weitere Erfassung ukrainischer Flüchtlinge in der Arbeitsmarktstatistik, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte.

Im Vergleich zum Juli 2021 sank die Zahl der Arbeitslosen um 120.000. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 Prozent, 0,2 Punkte mehr als im Juni. Die Bundesagentur griff für ihre Juli-Statistik auf Daten zurück, die bis zum 12. Juli vorlagen.

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„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Juli kräftiger zugenommen als jahreszeitlich üblich“, sagte Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit.

Dies liege an den ukrainischen Geflüchteten, die zunächst als Asylbewerber eingestuft waren, nun aber in der Grundsicherung erfasst und damit in der Arbeitslosenstatistik auftauchen. „Insgesamt ist der Arbeitsmarkt trotz aller Belastungen und Unsicherheiten weiterhin stabil“, sagte Terzenbach.

Jobchancen bleiben hoch

Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit war zuletzt weiter rückläufig, wie die Bundesagentur zudem mitteilte. Belastbare Daten liegen bis Mai vor. Zu dieser Zeit waren 328 000 Menschen in Deutschland in Kurzarbeit. Die Bundesagentur ist immer noch mit mehr als 2000 Mitarbeitern dabei, die Kurzarbeitsspitzen aus den Lockdown-Phasen der Corona-Pandemie abzuarbeiten. In der Spitze waren fast sechs Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit.

Die Chancen, einen Job zu bekommen, sind immer noch hoch. Laut Bundesagentur waren im Juli 881 000 offene Stellen gemeldet. Das sind 136 000 mehr als vor einem Jahr.

Die deutsche Wirtschaft tritt insgesamt auf der Stelle. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte im zweiten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. (dpa)

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