
© Ben Stansall/AFP
Werbung für „CO2-Ausgleich“ in Höhe von 1,1 Cent pro Liter: Deutsche Umwelthilfe zeichnet Shell mit Negativ-Preis für „dreisteste Umweltlüge“ aus
Auf Platz 2 landete die Lufthansa mit einem ähnlichen Konzept wie der Ölkonzern, gefolgt von McDonalds. Laut Umwelthilfe nahmen mehr als 20.000 Menschen an der Abstimmung teil.
Stand:
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Ölkonzern Shell mit dem Negativ-Preis „Goldener Geier“ für die „dreisteste Umweltlüge“ ausgezeichnet. Shell Deutschland hatte an der Tankstelle mit einem „CO2-Ausgleich“ in Höhe von 1,1 Cent pro Liter geworben - die DUH und eine Mehrheit der Teilnehmenden an einer Online-Abstimmung sahen darin „Greenwashing auf Kosten von Klima, Umwelt und der Verbraucherinnen und Verbraucher“.
Der Mineralölkonzern habe mit seiner Marketingaktion signalisiert, „Autofahrerinnen und Autofahrer könnten ihr Fahrzeug ohne schlechtes Gewissen und Klimaschäden nutzen“, erklärte die DUH. Der CO2-Ausstoß werde durch 1,1 Cent Aufpreis aber natürlich nicht gemindert, und „wie genau diese klimaschädlichen Emissionen in Projekten am anderen Ende der Welt ausgeglichen werden sollen“, habe das Unternehmen auch nicht dargelegt.
Ohnehin sei es „unmöglich“, den Umweltschaden einer Autofahrt mit 1,1 Cent pro Liter Sprit auszugleichen, erklärte DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz. „Mit dem Werbeversprechen des CO2-Ausgleichs will Shell die Menschen in die Irre führen, um weiterhin und noch mehr Geld mit fossilem und schädlichem Sprit zu verdienen.“ Die DUH geht nach eigenen Angaben gegen Shell und fünf weitere Unternehmen „wegen Verbrauchertäuschung mit vermeintlicher ‚Klimaneutralität‘“ vor.
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Die Organisation hatte nach eigenen Angaben mehr als 1200 Einreichungen für den „Goldenen Geier“ bekommen. Daraus wählte sie sechs Beispiele aus und stellte sie zur Abstimmung. Weitere Kandidaten waren etwa die Lufthansa mit einem ähnlichen Konzept wie Shell: einem neuen Tarif für „CO2-neutrales Fliegen“.

© dpa / Stefan Sauer/dpa
Edeka war nominiert worden, weil der Lebensmittelhändler verbotene Einweg-Plastiktüten durch etwas dickere Plastiktüten ersetzt und diese als „mehrfach verwendbar“ deklariert hatte. Die Danone-Wassermarke Volvic hatte Einweg-Plastikflaschen als umweltfreundlich beworben, weil sie aus 100 Prozent recyceltem PET bestehen sollen. Der Fastfood-Riese McDonald's und der Kochbox-Produzent Hellofresh gerieten wegen großer Mengen an Verpackungsmüll ins Visier der Umweltschützer.
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An der Online-Abstimmung nahmen laut DUH mehr als 20.000 Menschen teil. 32 Prozent von ihnen stimmten dafür, Shell den „Goldenen Geier“ zu verleihen. Auf Platz zwei landete die Lufthansa mit 17 Prozent. Für McDonald's stimmten 15 Prozent der Teilnehmer. (AFP)
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