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Wirtschaft: Zinssenkung in Japan: Änderung des Diskontsatzes soll Wirtschaft ankurbeln

Mit der ersten Diskontsatz-Senkung seit mehr als fünf Jahren will die japanische Notenbank die von einer Rezession bedrohten Wirtschaft des Landes wieder in Gang bringen. Die Zentralbank in Tokio setzte den Zinssatz am Freitag von 0,5 auf 0,35 Prozent herab.

Mit der ersten Diskontsatz-Senkung seit mehr als fünf Jahren will die japanische Notenbank die von einer Rezession bedrohten Wirtschaft des Landes wieder in Gang bringen. Die Zentralbank in Tokio setzte den Zinssatz am Freitag von 0,5 auf 0,35 Prozent herab. Der wichtigere Tagesgeldsatz blieb unverändert bei 0,25 Prozent.

Die japanischen Währungshüter betreiben traditionell eine Politik der Minimalzinsen, um mit günstigen Krediten die Investoren bei Laune zu halten. Der Tagesgeldsatz war allerdings im August vergangenen Jahres zum ersten Mal in zehn Jahren heraufgesetzt worden. Der Diskontsatz war seit September 1995 nicht mehr verändert worden.

Der Zinssenkung wird allgemein nur symbolische Bedeutung beigemessen. Die Entscheidung gilt als Signal an die Finanzmärkte, dass die Bank zu weiteren Zinssenkungen bereit ist, falls dies für erforderlich gehalten wird. Einige Politiker haben die Zinsanhebung vom August als einen Fehler kritisiert, da die Konjunktur weiterhin nur sehr schleppend verläuft. Wirtschaftsminister Taro Aso begrüßte die Diskontsatzsenkung als einen Beitrag im Sinne der Regierungspolitik.

Erst am Donnerstag hatte die Regierung in Tokio bekannt gegeben, dass Japans Wirtschaft im dritten Quartal des vergangenen Jahres schrumpfte, statt wie zuvor erwartet leicht zu wachsen. Nach den neuen Berechnungen verminderte sich die Wirtschaftsleistung von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent. Zuvor hatte die Regierung ein schwaches Wachstum von 0,2 Prozent für das betreffende Vierteljahr gemeldet. Die neuen Daten hatten die Sorge vor einer Rezession in Japan genährt; Sollte das letzte Quartal im Kalenderjahr nicht die Wende gebracht haben, wäre das Bruttoinlandsprodukt zum dritten Mal in Folge gesunken. Dann wäre die Wirtschaft nicht nur ins Stottern geraten, sondern befände sich tatsächlich in einer Rezession. Noch versucht die Regierung dem Pessimismus entgegenzusteuern. Sie hält an einem Wachstumsziel für 2000/2001 (31. März) von 1,2 Prozent fest.

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