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AhA: Warum gibt’s beim Fensterputzen Schlieren?

Fensterputzen ist ein undankbares Geschäft. Während Licht die Fensterscheibe beinahe ungehindert passiert, wird jeder Schmutz, der die Strahlen bricht, bei Sonnenschein sofort sichtbar.

Fensterputzen ist ein undankbares Geschäft. Während Licht die Fensterscheibe beinahe ungehindert passiert, wird jeder Schmutz, der die Strahlen bricht, bei Sonnenschein sofort sichtbar.

Dem Dreck rückt man heute mit Mikrofasertüchern zu Leibe, früher behalf man sich mit abgetragenen Nylonstrumpfhosen. Auch das Zeitungspapier zum Polieren ist beinahe weg vom Fenster. Geblieben ist der Ideenreichtum bei den Reinigungsmitteln: Der eine schwört auf Essig im Wasser oder Zitronensaft, ein anderer meint, sein Dreifachisolierglas mit Perlglanz-Haarshampoo besonders sauber zu bekommen. Ausdruck höchster Verzweiflung ist die gelegentliche Verwendung von Gebissreinigern zum Fensterputzen.

Man muss sich klarmachen: Absolute Reinheit ist unmöglich. Aber mit Wasser und Spülmittel geht der meiste Schmutz weg. Wasserlösliche Partikel wie Staub lassen sich einfach abbrausen, Tenside entfernen auch ölige Flecken von der Glasoberfläche. Nur für hartnäckige Verschmutzungen braucht man Lösungsmittel wie Spiritus oder Ethanol. „Damit können organische und fettige Verbindungen angelöst und beseitigt werden“, sagt Irina Hausstetter vom Institut für Fenstertechnik in Rosenheim.

Damit keine Schlieren entstehen, ist es ratsam, beim Fensterputzen wie beim Geschirrspülen nicht auf einen abschließenden Waschgang mit klarem Wasser zu verzichten. „Sonst verteilt man den im Wasser gelösten Schmutz komplett auf der Oberfläche. Verdunstet dieses Wasser, bleiben Streifen zurück.“

Profis gehen anders vor: Meist schäumen sie das Glas ein und wischen die Lauge und den darin gelösten Schmutz mit einem Fensterabzieher weg, dessen Gummilippe sie zwischendurch immer wieder säubern. Zum Schluss ledern sie die Ränder mit einem Tuch nach. Auch für sie werden die Fugen manchmal zum Problem. „Dichtstoffe wie Silikon enthalten Weichmacher und UV-Stabilisatoren“, sagt Hausstetter. „Sie können sich lösen und einen Schmutzfilm auf dem Glas bilden.“ Da hilft nur gründliches Putzen – und Nachspülen. Thomas de Padova

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