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Ein Partyboot schippert die Spree entlang.

© Hannibal/dpa

Law and Order auf der Spree: Berliner CDU will Partyboote per GPS orten

Im Abgeordnetenhaus wurde darüber diskutiert, wie man den Partylärm auf der Spree eindämmt. Die CDU machte einen kuriosen Vorschlag. Eine Glosse.

Stand:

Die krassesten Raves finden derzeit auf dem Wasser statt – und Tausende Berliner haben sich laut Berliner CDU mittlerweile über den Lärm auf der Spree beschwert. Jetzt will die Partei durchgreifen und hat einen kuriosen Vorschlag im Abgeordnetenhaus unterbreitet: Könnten „Partyboote“ nicht per GPS getrackt werden, um den Spaß schnellstmöglich zu unterbinden?

Nun hat das Lärmproblem tatsächlich ein extremes Ausmaß angenommen. Die Technobässe, die rund um die Uhr vom Wasser schallen, werden vom ständigen Motorenlärm rasender Schnellboote begleitet. Die Wasserschutzpolizei ist mit all dem überfordert, es besteht also Handlungsbedarf.
Doch ist GPS-Tracking wirklich sinnvoll? Geprüft werden soll der CDU zufolge, ob man für die Berliner Gewässer nicht ein ähnliches System etablieren könnte wie im Flugverkehr bei flightradar24.com. Hier wird die Position von Flugzeugen in Echtzeit bestimmt. Der Dienst wurde zum Beispiel benutzt, um zur Aufklärung des rätselhaften Absturzes einer Passagiermaschine von Malaysia-Airlines im Jahr 2014 beizutragen.

Doch Spree und Havel sind eben nicht der Indische Ozean, und eine lückenlose Überwachung von Booten wäre hier völlig übertrieben. Und ob mit „Partybooten“ auch kleine Privatboote gemeint sind, die mal die Boombox etwas zu laut aufdrehen, bleibt im Antrag außerdem offen. Der wurde zunächst auch abgelehnt, doch die Koalitionsparteien wollen das Thema wieder aufnehmen – dann hoffentlich mit ausgereifteren Vorschlägen.

Matthias Ubl

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