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Besser als Menschen: Hunde können gegen Schmerzen helfen
Wer einen Hund hat, weiß es längst: Die Tiere halten einen in Bewegung, bringen einen zum Lachen und werden zu Vertrauten. Eine Studie zeigt nun auch einen deutlichen Effekt auf Schmerzpatienten.
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Hunde können Menschen mit chronischen Schmerzen offenbar effektiv helfen: Das zeigt eine Studie des Instituts für Psychologie der Berliner Humboldt-Universität. Die Anwesenheit der Tiere kann sowohl die Wahrnehmung von Schmerz als auch das Verhalten der Betroffenen positiv beeinflussen, wie die Universität am Dienstag mitteilte. Dies eröffne neue Perspektiven für den Einsatz von Therapiehunden, sagte die Erstautorin der Studie, Heidi Mauersberger.
Der Studie im Fachblatt „Acta Psychologica“ zufolge wurden zwei Experimente durchgeführt. Zunächst tauchten die Teilnehmenden ihre Hand in eiskaltes Wasser. Begleitet wurden sie entweder von ihrem eigenen Hund, einem Freund oder einer Freundin – oder sie waren allein. Die Anwesenheit des eigenen Hundes verringerte die Intensität des Schmerzes signifikant, wie es hieß; physiologische Stressreaktionen verringerten sich. Die Anwesenheit einer befreundeten Person habe dagegen keinen so starken Effekt gezeigt.
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Im zweiten Experiment waren unbekannte Hunde oder Menschen dabei. Dies bestätigte laut Universität eine besonders positive Wirkung der Anwesenheit eines Hundes.
Hunde als OP-Helfer?
Die Teilnehmenden hätten sich nicht nur emotional unterstützt gefühlt, sondern tatsächlich weniger Schmerz erlebt, sagte Mauersberger. „In einer Zeit, in der psychische Belastungen und chronische Schmerzen zunehmen, kann die Interaktion mit Hunden nicht nur emotionalen Trost spenden, sondern sogar die körperlichen Schmerzen lindern.“ Die Vierbeiner könnten künftig etwa in Krankenhäusern, bei Operationen oder in der täglichen Bewältigung von chronischen Schmerzen eingesetzt werden.
Menschen mit chronischen Schmerzen berichten laut Angaben häufig, dass sie das Interesse an alltäglichen Aktivitäten verlieren und dass sich ihre sozialen Beziehungen verschlechtern. Soziale Unterstützung der Betroffenen könne einen entscheidenden Unterschied machen, hieß es. (KNA)
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