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Flüsse im Inneren der Erde: Der zweite Wasserkreislauf

Den Wasserkreislauf an der Oberfläche kennt jedes Schulkind. Doch tief im Erdinneren gibt es einen zweiten.

Wo tektonische Platten kollidieren, geraten auch Wassermoleküle unter eine der Platten und versinken mit ihr bis ins Innere der Erde. Theoretisch müssten sich deshalb die Ozeane innerhalb von 1,5 Milliarden Jahren völlig leeren. Warum sie trotzdem nicht verschwinden und es weiterhin Flüsse, Seen und Regenwolken gibt, untersuchten nun Forscher um Oliver Plümper von der Universität Utrecht und Timm John von der Freien Universität Berlin anhand von italienischen Gesteinen, die durch die Gebirgsbildung aus der Tiefe nach oben gehoben wurden. Ihrer Analyse zufolge sickert das Wasser nicht einfach ein. Vielmehr bilden sich im Gestein Kanäle – versteckte Flusssysteme, teils nanoskalig und teils mehrere Meter breit. Das Wasser bahnt sich so seinen Weg durch das Erdinnere, bis sich die Flüsse zu großen Aufwärtskanälen verbinden. Durch diese werde es – oft durch vulkanische Aktivität – wieder an die Oberfläche katapultiert, schreiben die Forscher im Fachblatt „Nature Geoscience“. Der versteckte Kreislauf halte den Wasserhaushalt der Erde in Balance. jas

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