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Gütesiegel mit Auflagen: Drei Berliner private Hochschulen akkreditiert

Der Wissenschaftsrat verlangt mehr Forschung von der International Psychoanalytic University (IPU), der Berliner Technischen Kunsthochschule und der Quadriga Hochschule Berlin.

Drei private Berliner Hochschulen hat der Wissenschaftsrat auf seiner Herbstsitzung in der vergangenen Woche in Greifswald für drei Jahre akkreditiert – und ihnen Auflagen erteilt.

Der im Jahr 2008 gegründeten International Psychoanalytic University (IPU) mit einem Bachelorstudiengang und vier Masterstudiengängen – aber ohne Promotionsrecht – bescheinigt der Wissenschaftsrat in Forschung und Lehre „respektable Ergebnisse, überwiegend auf universitätsgleichem Niveau“. Allerdings sei die Fokussierung der Hochschule auf die Freud’sche Psychoanalyse problematisch. Die IPU müsse sich öffnen „zugunsten eines weiteren Spektrums psychologisch relevanter Methoden und Theorien – darunter gleichermaßen tiefenpsychologische, nichtinterpretativ-empirische und auch naturwissenschaftliche Ansätze“. „Erhebliche Mängel“ sieht der Wissenschaftsrat aber in der Verfassung der Hochschule. So böte sich der Betreiberstiftung „ein Übermaß strukturell angelegter Möglichkeiten, ihren wissenschaftspolitischen Interessen zulasten der Freiheit von Lehre und Forschung Geltung zu verschaffen“, heißt es.

Die Entwicklung der Berliner Technischen Kunsthochschule (BTK), die 2006 gegründet wurde, bewertet der Wissenschaftsrat als „insgesamt zufriedenstellend“. 450 der 500 Studierenden sind am Standort Berlin eingeschrieben, die übrigen in Hamburg und Iserlohn. Der Standort Iserlohn weist aber bezüglich seiner „Ressourcen- und Personalausstattung erhebliche Mängel“ auf, erklären die Gutachter. Die BTK müsse ihre Forschungsbasis ausbauen.

Die 2009 gegründete Quadriga Hochschule mit 125 Studierenden in drei Masterstudiengängen will Führungskräfte für das Kommunikations- und Personalmanagement ausbilden. Der Wissenschaftsrat trägt ihr auf, ihre erst fünfeinhalb Professorenstellen auf zehn aufzustocken.

Mit Spitzenforschung zu den Themen Klimawandel und nachhaltige Ökonomie will sich das Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) seit seiner Gründung im Jahr 2009 durch den Bund, das Land Brandenburg und mehrere Wissenschaftsorganisationen profilieren. Klaus Töpfer, der angesehene frühere Bundesumweltminister, verlieh dem IASS von Anfang an als Direktor Gewicht. Jetzt trägt der Wissenschaftsrat dem Institut nach einer ersten Evaluation allerlei Hausarbeiten auf: Er empfiehlt den „Aufbau sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Theorie- und Methodenkompetenzen“ sowie „eine neue Form der Themenfindung- und bearbeitung“.

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