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Am Donnerstag, dem 22. Februar 2024, nimmt die Odysseus-Mondlandefähre von Intuitive Machines ein Bild des Kraters Schomberger auf dem Mond auf, das etwa 200 km vom geplanten Landeplatz entfernt ist, in einer Höhe von etwa 10 km.

© dpa/-

Erste Mond-Landung seit über 50 Jahren: US-Sonde Odysseus ist offenbar umgekippt

Odysseus war am Donnerstag auf dem Mond gelandet. Nun ist die Sonde bei der Landung an einem Felsen hängengeblieben und auf die Seite gekippt. Was bedeutet das für die geplanten Experimente?

Das kommerzielle US-Mondlandegerät Odysseus ist nach ersten Erkenntnissen bei seiner Landung offenbar umgekippt und auf der Seite liegen geblieben. Sein Unternehmen gehe davon aus, dass Odysseus bei der Landung an einem Felsen hängengeblieben und auf die Seite gekippt sei, sagte Steve Altemus, der Chef des privaten Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines, bei einer Pressekonferenz am Freitag (Ortszeit).

Vorherige Angaben, wonach die vier Meter hohe Sonde aufrecht stehe, beruhten auf einer Fehlinterpretation von Daten.

Trotz der Seitenlage erhalte Odysseus über seine Solarpanele Strom, betonte Altemus. Die geplanten wissenschaftlichen Experimente im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde Nasa könnten so möglicherweise dennoch vorgenommen werden. Die Ingenieure hoffen, dass eine Nasa-Sonde am Wochenende Fotos von Odysseus schießen kann, um seine genaue Position zu bestimmen.

Odysseus war am Donnerstag auf dem Mond gelandet. Es war die erste US-Mondlandung seit dem Ende des Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren und die erste Landung einer kommerziellen Sonde überhaupt.

Im Mondkrater Malapert A, der 300 Kilometer vom Südpol des Mondes entfernt ist, soll die Sonde eine Woche lang unter anderem Temperatur- und Strahlungsmessungen sowie Bodenuntersuchungen vornehmen. Ziel der IM-1 genannten Mission ist es, in dem Gebiet die Voraussetzungen für bemannte Mondmissionen zu erforschen. Die Nasa will mit ihrem Artemis-Programm 2026 Astronauten zum Mond bringen.

Kommunikation zur Erde erschwert

Laut Unternehmenschef Altemus ist Odysseus' Fähigkeit, Daten zur Erde zu senden, durch seine mutmaßliche Seitenlage jedoch eingeschränkt. Seine Funkantennen zeigten offenbar Richtung Boden, so dass die Kommunikation mit der Erde erschwert sei.

Odysseus hat mehrere Nasa-Geräte an Bord, darunter Kameras, die unter anderem Bodenveränderungen durch den während der Landung aufgewirbelten Staub untersuchen sollen. Die Nasa hat Intuitive Machines 118 Millionen Dollar (knapp 109 Millionen Euro) für den Transport gezahlt. Die Mission ist auf sieben Tage angelegt.

Die Nasa fördert Mondflüge von Privatunternehmen, um sie später für Frachtflüge zu nutzen. Mit ihrer Hilfe will sie den Mond zudem als Zwischenstation für künftige bemannte Flüge zum Mars rüsten. Der Südpol kommt als Standort für ein Basislager auf dem Mond in Frage, weil sein Eis möglicherweise für die Produktion von Trinkwasser und Raketentreibstoff genutzt werden könnte. (AFP)

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