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Der Fall „Deepwater Horizon“ führt uns direkt in den Informationskrieg unserer Zeit, schreibt Psychologin Julia Shaw in ihrem neuen Buch.

© Boris Breuer/Boris Breuer

Tagesspiegel Plus

Kriminalpsychologin Julia Shaw über Umweltverbrechen: Warum Fakten als Panikmache abgetan werden

Eine Bohrinsel explodiert, elf Menschen sterben, der Golf von Mexiko wird mit Öl verseucht – der Fall „Deepwater Horizon“ führt uns direkt in den Informationskrieg unserer Zeit, schreibt die renommierte Psychologin Julia Shaw in ihrem neuen Buch „Green Crime“. Ein Auzug.

Von Julia Shaw

Stand:

Etwas stimmte nicht. Ein merkwürdiges Geräusch drang langsam in Steve Bertones Bewusstsein. Der Chefingenieur der Macondo-Ölplattform lag in seinem schmalen Bett und hatte gerade begonnen, ein Buch zu lesen. Das Geräusch wurde lauter, zuerst ein Grollen, das an einen heraufziehenden Sturm erinnerte, dann ein Rattern wie von einem vorbeifahrenden Güterzug. Die Bohrinsel begann zu zittern.

Plötzlich zerriss eine Explosion die Luft. Bertone sprang aus dem Bett und öffnete die Tür. Intensiver Ölgeruch lag in der Luft, brannte in seinem Hals und legte sich auf seine Zunge. Aus den Lautsprechern dröhnte: „Feuer! Feuer! Feuer!“

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