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Eine grafische Darstellung der neuentdeckten Doppelschleichen-Art Terastiodontosaurus marcelosanchezi. Vermutlich ernährten sich die Tiere vor 50 Millionen Jahren vor allem von Schnecken.

© Jaime Chirinos

Tagesspiegel Plus

Geheimnis der Urzeit: Rätselhafte Kreatur knackte Schnecken wie Nüsse

Vor 56 Millionen Jahren öffnete das Reptil mit seinen kräftigen Zähnen Schneckenhäuser. Seine Beißkraft übertraf sogar die eines Hermelins. Der Fund des Fossils wirft Fragen auf.  

Von Doreen Garud

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Sie sah aus wie ein überdimensionierter Regenwurm, fraß aber keine Pflanzenreste, sondern konnte mit ihrem kräftigen Kiefer wahrscheinlich Schneckenhäuser aufbrechen: Eine besonders große Doppelschleiche kroch vor mehr als 56 Millionen Jahren durch Nordafrika. Ein internationales Forschungsteam beschreibt die neue Art im Fachjournal „Zoological Journal of the Linnean Society“.

„Unsere Entdeckung aus Tunesien ist mit einer geschätzten Schädellänge von über fünf Zentimetern die größte bekannte Doppelschleichen-Art“, erklärt Erstautor Georgios Georgalis von der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Weder gebe es heute lebende noch bekannte ausgestorbene Doppelschleichen mit größeren Köpfen.

Auch die heute lebende Schachbrett-Doppelschleiche (Trogonophis wiegmanni) ernährt sich von Schnecken.

© Alberto Sanchez Vialas

Insgesamt könnte die beinlose Echse etwa einen Meter lang gewesen sein, fügte Mit-Autor Krister Smith Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Zumindest stimme das, wenn das ausgestorbene Tier etwa durchschnittliche Proportionen besaß – was man nicht genau weiß. „Alles ein wenig schwammig, aber damit muss man leben, wenn man nur Bruchteile vom Tier hat“, meint der Wissenschaftler vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt.

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