
© REUTERS/Brian Snyder
Harvard will nicht nach Deutschland: Ein „Exilcampus“ ist „keine Option“
Unter Druck der Trump-Regierung erteilt Harvard dem Vorschlag eines Exilcampus in Deutschland eine Absage – Kulturstaatsminister Weimer hatte dafür geworben. Das berichtet der Spiegel.
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Die Harvard University hat den Überlegungen, in Deutschland einen sogenannten Exilcampus zu eröffnen, eine klare Absage erteilt. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf einen Sprecher der US-Eliteuniversität. „Die Eröffnung eines Campus außerhalb der Vereinigten Staaten ist für Harvard zurzeit keine Option“, heißt es demnach aus Cambridge.
Zuvor hatte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) vorgeschlagen, Harvard könne angesichts des politischen Drucks in den USA einen Standort in Deutschland eröffnen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg Ende Mai äußerte Weimer, man sei offen für amerikanische Studierende, von Harvard, aber auch von anderen Universitäten.
In einer Rede vor Mitgliedern des Ordens Pour le Mérite erklärte er zudem laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung, es habe „sehr gute Gespräche“ mit Harvard gegeben. Deren Repräsentanten seien „dankbar und offen“ gewesen, so Weimer.
Die Universität ließ gegenüber dem Spiegel offen, ob und in welchem Rahmen überhaupt Gespräche mit dem deutschen Staatsminister stattgefunden haben. Die Absage fällt dennoch deutlich aus.
Harvard wird seit Monaten von der Trump-Regierung unter Druck gesetzt. Präsident Alan Garber hatte sich öffentlich gegen politische Eingriffe in die akademische Freiheit der Hochschule gestellt.
Die Regierung Trump reagierte unter anderem damit, internationalen Studierenden den Zugang zur Uni zu verwehren. Diese Maßnahmen wurden zwar vorläufig von einem US-Gericht gestoppt. Dennoch sind ausländische Studierende verunsichert, darunter befinden sich auch deutsche. (fgh, mica)
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