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Widmungsexemplare, die einst dem jüdischen Anwalt Henry Torrès gehörten. Geraubt durch die Nazis, gelangten sie nach Berlin und ans ZfL. Bald werden sie zusammen mit Büchern der Stabi restituiert.

© Dirk Naguschewski/ZfL

Tagesspiegel Plus

NS-Raubgut in Berliner Bibliotheken: Stille Zeugen der Judenverfolgung

Beim Umzug fand das Leibniz-Zentrum für Literaturforschung Bücher mit Widmungen an einen jüdischen Intellektuellen: Die Spur führt über Paris in die NS-Zeit. Wie kam das Raubgut in die Berliner Bibliothek?

Ein Gastbeitrag von Dirk Naguschewski

Stand:

Wenn heute von Provenienzforschung und Restitutionen gesprochen wird, denkt man zumeist entweder an gestohlene Kunstwerke und wertvolle Gegenstände aus jüdischem Besitz oder an Artefakte, die im Zuge des Kolonialismus aus aller Welt nach Europa gekommen sind. Bücher spielen allenfalls eine untergeordnete Rolle, handelt es sich bei ihnen doch um Massengüter, deren individuelle Herkunft nur in Ausnahmefällen zu bestimmen ist. Es sei denn, sie enthalten Provenienzmerkmale wie Bibliotheksstempel oder Widmungen, die auf Vorbesitzer hinweisen.

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