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Einwohner Berlins erhalten Flugblätter mit der Kapitulationsurkunde Deutschlands. Das Kriegsende war kein vollständiger Neuanfang, sondern eine komplexe Übergangsphase, so die These von Martin Sabrow.

© imago/ITAR-TASS

Tagesspiegel Plus

Nur ein Mythos?: Der schwierige Neuanfang in der „Stunde Null“

Der 8. Mai 1945 gilt bis heute als Symbol für den totalen Bruch mit der NS-Zeit und den Beginn einer neuen Epoche in Deutschland. Doch wie radikal war dieser Neuanfang wirklich?

Martin Sabrow
Ein Gastbeitrag von Martin Sabrow

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Der 8. Mai 1945 steht sinnbildlich für den totalen Zusammenbruch Deutschlands nach Krieg und NS-Diktatur als ein Land, das materiell und moralisch in Trümmern lag. Doch ist bis heute strittig, wie abrupt die Zäsur von 1945 wirklich war.

Neben verzweifelter Resignation einerseits und radikalem Aufbruchsdenken andererseits prägten auch alte Eliten und weiterbestehende Strukturen den Übergang in die neue Zeit. So ist das Datum bis heute ein umstrittener Erinnerungsort geblieben.

Bald 80 Jahre trennen uns von dem Tag, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging. Und in der Erinnerung an diesen Tag hat sich im Laufe der Jahrzehnte mit gutem Grund die Auffassung durchgesetzt, des 8. Mai 1945 nicht als Niederlage, sondern als Befreiung zu gedenken.

Trauer und Aufatmen

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