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Aktionen von Klimaaktivisten setzen auf Sichtbarkeit. Die Arbeit von Lobbyisten ist dagegen unscheinbar, aber nicht unwirksam.

© REUTERS/ANDERSON COELHO

Tagesspiegel Plus

Öl, Gas und Kohle auf der Klimakonferenz: Lobbyismus in den Hallen, Protest auf den Straßen

Noch nie waren fossile Konzerne auf einem Klimagipfel so stark vertreten wie dieses Jahr. Wie beeinflussen Lobbyisten die Klima-Verhandlungen? Ein Bericht aus Belém

Stand:

Vertreter von Öl-, Gas- oder Kohlekonzernen tragen kein Namensschild, auf dem steht: „Fossiler Lobbyist“. Auf dem 30. Weltklimagipfel der Vereinten Nationen im brasilianischen Belém mischen sie sich als Beobachter, Unternehmensvertreter oder Gast eines Landes ins Getümmel.

Bemessen an der Gesamtzahl von mehr als 50.000 Teilnehmenden sind es dieses Jahr mehr denn je: 1600 laut der Organisation „Kick Big Polluters Out“ („Schmeißt die großen Verschmutzer raus“). Damit sind Kohle, Öl und Gas stärker vertreten als die meisten Länder, ausgenommen die Delegation des Gastgebers Brasilien. Jeder 25. Teilnehmer arbeitet für Verursacher der Klimakrise, lautet die Diagnose der Organisation. Halten sie den Fortschritt im Globalprojekt Klimaschutz auf?

Dass so viele Gesandte der Kohle-, Öl- und Gasindustrie Zugang zum Gipfel und zu den Regierungsvertretern vor Ort haben, wird kritisiert. Sie hätten negativen Einfluss. Auf der Klimakonferenz im Jahr 2023 in Dubai forderte etwa die Organisation der erdölexportierenden Länder „OPEC“ Delegierte dazu auf, gegen die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu stimmen.

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