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Hochschulen: Opposition gegen "Geld folgt Student"

"Geld folgt Student" – von diesem neuen Finanzierungsmodell für Berlins Hochschulen hält die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus nichts.

„Die Hochschulen sind keine Fabriken“, sagte Anja Schillhaneck von den Grünen, deren Fraktion eine Debatte zu den Hochschulverträgen beantragt hatte. Die Fixierung des Wissenschaftssenators auf Auslastung und Absolventen werde das „Schmalspurstudium“ belohnen und die Forschung gefährden. Jürgen Zöllner (SPD) erwägt, die Hochschulen für jeden Studenten zu bezahlen. Damit will er einen Anreiz schaffen, die Kapazitäten auszubauen und die Abbrecherquote zu senken.

Nicolas Zimmer (CDU) sagte, das geplante „Kopfgeld“ sei ein Fehler. Es werde die Hochschulen dazu treiben, sich auf den „Mainstream“ zu konzentrieren und möglichst viele billige Studienplätze in Politikwissenschaft oder Jura anzubieten anstatt in zukunftsträchtigen Fächer der Natur- und Technikwissenschaften. Auch trenne die geplante Finanzierung die Forschung von der Lehre, was zu Zöllners neuer Einstein-Stiftung passe: Die Hochschulen würden auf „Volkshochschulen fürs Fußvolk“ reduziert, „Chaos und Niedergang“ seien die Folge.

Lars Oberg (SPD) verteidigte den Plan. Ab 2012 seien doppelte Abiturjahrgänge in Berlin zu erwarten. „Wir wollen den Berliner Abiturienten eine Chance geben, hier zu studieren.“ Die Formulierung im Koalitionsvertrag vom Jahr 2006, wonach die Hochschule für Preissteigerungen keine Zuwächse erhalten sollen, erklärte Oberg für nichtig: „Auch Sozialdemokraten werden klüger.“

Wolfgang Albers (Linke) sagte, die Forderung der Hochschulen nach jährlich 183 Millionen Euro zusätzlich seien ernst zu nehmen, „natürlich aber nicht vollständig abzudecken“. Immerhin plane die Regierung „einen großen Schritt“. Sebastian Czaja (FDP) forderte kostendeckende Haushalte für die Hochschulen und die völlige Freiheit „von jeglichen Kapazitätsverordnungen“. akü

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