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Party im Kopf: Was beim Tanzen im Gehirn passiert
Menschen machen seit mindestens 35.000 Jahren Musik, zeigen Knochenflöten. Getanzt haben sie vermutlich schon viel früher. Jetzt haben Forschende untersucht, was das Gehirn beim Tanzen leistet.
Stand:
Tanzen hat eine jahrhundertelange Tradition. Schon aus der Antike sind erste Darstellungen des Tanzes aus Indien und Griechenland überliefert. Anthropologen diskutieren sogar, ob nicht bereits die Neandertaler vor 1,8 Millionen Jahren tanzten.
Sicher ist, dass der moderne Mensch, Homo sapiens, gerne tanzt. Es gibt keine Kultur, in der rhythmische Bewegungen zu Musik keine Rolle spielen würden – ob in der sibirischen Tundra oder in der Pink Street Lissabons: Wo Menschen sind, wird auch getanzt. Denn Tanz ist nicht nur eine Bewegungsform, sondern auch eine emotionale Art, mit Mitmenschen zu kommunizieren.
„Tanz hat eine lange menschliche Geschichte“, sagt Yu Takagi von der Universität Tokio. Allerdings erfordere das koordinierte, rhythmische Verhalten sowohl das Verständnis von Bewegung als auch von Musik. Und das sei keine triviale Fähigkeit: Computer und künstliche Intelligenz tun sich meist schwer damit, solch „multimodale Daten“ zu analysieren, das menschliche Gehirn hingegen meistert das komplexe Verhalten. Aber wie? Was passiert beim Tanzen im Gehirn?
Um das zu untersuchen, bat Takagi 14 Proband:innen im Alter von 22 und 33 Jahren, teils Tanz-Profis, teils Amateur:innen, in einen Kernspintomografen, ließ sie Tanzvideos verschiedenster Genres anschauen und zeichnete währenddessen ihre Gehirnaktivität auf.
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