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Pest, Waldbrände, Missernten: Wie ein Höhenwind das Leben in Europa prägt
Wenn es im Sommer in Belgien kalt ist, kann es am Mittelmeer sehr warm und trocken sein. Grund dafür ist der Jetstream über Europa. Eine Baumringanalyse zeigt jetzt, wie stark dieses Windband unser Leben beeinflusst.
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Der sogenannte Polarfront-Jetstream bestimmt maßgeblich das europäische Wetter mit. Und das schon seit Jahrhunderten, wie ein Forschungsteam über eine Analyse von Baumringen nachgewiesen hat. Vergangene Muster des Jetstreams spiegeln sich demnach in historischen Dokumenten etwa zu Pest-Epidemien und Missernten wider.
Jetstreams sind Windbänder in der oberen Atmosphäre, die in der nördlichen und südlichen Hemisphäre um den Globus wandern und sich periodisch verschieben. Der Polarfront-Jetstream zwischen dem 40. und 60. Breitengrad auf der Nordhalbkugel (etwa Madrid und Oslo) beeinflusst die Bewegung von Hoch- und Tiefdruckgebieten und damit das Wetter in Europa.
Ein Windband beeinflusst das Sommerwetter
Bekannt ist schon länger, dass der Jetstream unter anderem das Sommerklima in Europa mitbestimmt: Ein schwächerer und welliger Jetstream kann dann zu länger anhaltenden Wetterlagen führen. Das kann Hitzewellen, Dürreperioden oder anhaltende Regenphasen begünstigen. Zudem kann es stärkere regionale Wetterunterschiede geben, weil die Ausschläge des Jetstreams im Sommer größer sein können.
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