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Es gibt immer weniger positive Corona-Tests.

© Marijan Murat/dpa

Sieben-Tage-Inzidenz bei 230: RKI sieht rückläufige Entwicklungen bei mehreren Corona-Indikatoren

Das Institut erfasste zuletzt unter anderem weniger schwere Verläufe und weniger Corona-Intensivpatienten. Trotz dessen mahnt das RKI zur Vorsicht.

Stand:

In der Corona-Pandemie stellt das Robert Koch-Institut (RKI) für vergangene Woche bei verschiedenen Indikatoren rückläufige Entwicklungen fest. Neben der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz sank zum Beispiel auch die Zahl der Ausbrüche in Pflegeheimen, wie aus dem Covid-19-Bericht des Instituts vom Donnerstagabend hervorgeht. Ebenso wurden weniger schwere Verläufe und weniger Corona-Intensivpatienten erfasst. Das Papier bezieht sich größtenteils auf die Entwicklung der Vorwoche.

Das RKI gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 229,5 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 223,1 gelegen, in der Vorwoche bei 234,4. Allerdings gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 35.995 Corona-Neuinfektionen und 119 Todesfälle innerhalb eines Tages.

„Trotz insgesamt weiter rückläufiger Fallzahlen bleibt der Infektionsdruck in der Allgemeinbevölkerung in allen Altersgruppen hoch“, lautet die Einschätzung des RKI. Erhöht bleibe auch die damit verbundene Belastung des Gesundheitssystems, selbst wenn sich die Betriebssituation in der vergangenen Woche weiter verbessert habe.

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Oben auf der RKI-Startseite im Internet war am Donnerstag unter anderem die Empfehlung zu lesen, trotz saisonbedingt niedrigerer Fallzahlen weiter Abstand zu halten, Hygieneregeln zu beachten, im Alltag eine Maske zu tragen, die Corona-Warn-App zu nutzen und das Lüften nicht zu vergessen. „Sars-CoV-2 zirkuliert weiterhin in der Bevölkerung und kann sich überall dort verbreiten, wo Menschen zusammenkommen.“

Das RKI empfiehlt laut Bericht auch weiterhin „dringend“, mit neu auftretenden Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten nicht den Arbeitsplatz aufzusuchen. Kinder sollten dann nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen. Man solle vielmehr Kontakte meiden und bei Bedarf den Hausarzt kontaktieren. Dies gelte auch, wenn ein Schnelltest auf Sars-CoV-2 negativ ausgefallen ist.

Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen generell sind laut RKI bei Kleinkindern derzeit auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau. Bei Erwachsenen hingegen sei die Zahl deutlich höher als in Vergleichszeiträumen vor der Pandemie. Rhino- und Parainfluenzaviren seien vorherrschend unter den viralen Erregern, hieß es.

Zur Omikron-Welle sind am Donnerstag auch Auswertungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erschienen. Auf der Basis von Versichertendaten wird darin für die ersten Monate dieses Jahres im Vergleich mit den beiden Wellen zuvor ein merklicher Rückgang bei Beatmungen gezeigt: Der Anteil der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern, die darauf angewiesen waren, habe sich von 22 auf 11 Prozent halbiert, hieß es.

Keine Verbesserung ergab sich laut WIdO jedoch beim Ergebnis von Beatmungen bei Schwerkranken mit Covid-19: Bei ihnen habe die Sterblichkeit wie in früheren Wellen bei über 50 Prozent gelegen. Wenn man schwer erkranke, sei auch Omikron ähnlich gefährlich wie frühere als besorgniserregend eingestufte Varianten, kommentierte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis bei Twitter.

Auf die Bürgerinnen und Bürger kommen ab 1. Oktober neue Corona-Schutzauflagen für Herbst und Winter zu. Der Bundestag beschloss am Donnerstag ein Gesetzespaket der Bundesregierung zu Masken und Tests. Zu den zentralen Bestimmungen zählen Maskenpflichten in Fernzügen, Kliniken und Arztpraxen. Die Länder können auch in Restaurants und anderen Innenräumen wieder das Tragen von Masken vorgeben. In Flugzeugen soll diese Pflicht entfallen. (dpa)

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