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Studie: Erhebliche Verluste: Niedersächsische Moore schwinden
Nirgends in Deutschland gibt es so viele Moore wie in Niedersachsen. Doch der Verlust von Moorflächen ist dort wohl schlimmer als bisher schon befürchtet.
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Die Auswirkungen des Klimawandels machen den Mooren in Niedersachsen zunehmend zu schaffen. Nach ersten Ergebnissen einer Studie des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz ist der Verlust von Mooren und Torfkörpern größer als gedacht. Grund sei insbesondere die Trockenheit der vergangenen Jahre.
Nur fünf Prozent der Moorflächen sind nach Schätzungen der Organisation BUND Niedersachsen momentan intakt. Die Umweltorganisation fordert verbindliche Fristen, Mittel und mehr Personal für den Schutz der Moore.
Die „Potenzialstudie Moore in Niedersachsen“ soll eine Grundlage für zielgerichtete Schutzmaßnahmen schaffen. Ein Beispiel für eine schon laufende Wiedervernässung sind Flächen in der Hannoverschen Moorgeest. Dort werden unter anderem Entwässerungsgräben verschlossen und Dämme gebaut. „Auf diesen Flächen verzeichnen wir schon jetzt deutlich höhere Wasserstände“, sagt die Projektleiterin Susanne Brosch vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.
Moore speichern große Mengen des Klimagases Kohlendioxid und spielen deshalb eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Diese Speicherfunktion erfüllen sie aber nur, wenn sie nass sind. Trockengelegte und trockengefallene Moore geben sehr viel Kohlendioxid an die Atmosphäre ab.
Niedersachsen ist das Bundesland mit dem größten Mooranteil: 14 Prozent der Landesfläche. Rund 11.000 Hektar Moorfläche wurden oder werden laut Ministerium wieder vernässt. Hinzu kommen den Angaben nach noch etwa 21.000 Hektar ehemalige Torfabbauflächen, die seit 1945 wieder vernässt wurden oder noch wieder zu vernässen sind. (dpa)
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