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Bisher bilden Tests das Infektionsgeschehen unter Milchkühen nicht ausreichend ab.

© dpa/Erik S. Lesser

Vogelgrippe bei Menschen: Zweite Infektion nach Kuh-Kontakt nachgewiesen

In den USA verbreitet sich die Vogelgrippe unter Milchkühen. Nun hat sich erneut ein Mitarbeiter eines Milchviehhofs infiziert.

In den USA ist ein weiterer Mensch nach Kontakt mit Kühen positiv auf Vogelgrippe getestet worden. Es handle sich damit um die zweite Infektion bei einem Menschen im Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch in mehreren Bundesstaaten bei Milchkühen, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mit.

Bei dem Infizierten handle es sich um einen Mitarbeiter eines Milchbauernhofes im US-Bundesstaat Michigan, auf dem das Virus in Kühen nachgewiesen worden sei. Der Infizierte habe Symptome ähnlich einer Bindehautentzündung der Augen gezeigt. Ein Abstrich von der Nasenschleimhaut brachte ein negatives Testergebnis, ein Augenabstrich das positive. Die Gesundheitsbehörde schätzt das Vogelgrippe-Risiko in den USA für Menschen aber weiter als gering ein.

Ende März war das H5N1-Virus erstmals bei Milchkühen in den USA entdeckt worden. Wahrscheinlich seien die Kühe von Wildvögeln angesteckt worden, hieß es damals nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums. Anfang April meldeten die US-Behörden einen positiven Fall bei einem Menschen im Bundesstaat Texas. Die Person habe zuvor Kontakt zu Milchkühen gehabt, bei denen das hochpathogene H5N1-Virus vermutet worden war. Die US-Behörden gehen davon aus, dass es sich dabei um die wahrscheinlich erste menschliche Ansteckung über eine Kuh handelte.

Bereits 2022 registrierten die Behörden im Bundesstaat Colorado eine Vogelgrippe-Infektion bei einem Menschen. Der Patient hatte infizierte Vögel auf einer Geflügelfarm gekeult und sich wahrscheinlich dabei angesteckt.

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim Menschen durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch diverse andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben.

Menschliche Infektionen treten bislang nur vereinzelt auf. Die Symptome reichen nach Angaben der CDC von Augen- oder Atemwegsinfektionen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, die zum Tod führen können.

Gesundheitsexperten warnen vor der Gefahr, dass sich das Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. (dpa)

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