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AhA: Warum leben Pinguine nur am Südpol?

Als Kältefreaks kämen Pinguine auch in der Arktis zurecht - doch warum sind sie nie dorthin gekommen?

Welche Überlebenschancen haben flügellose Fliegen? Oder flugunfähige Vögel? Flügellosen Fliegen begegnet man auf stürmischen Inseln wie den Kerguelen, wo gewöhnliche Fliegen vom Wind davongetragen werden. Ihre Flügel haben sich zurückgebildet. Auch Galapagoskormorane oder Pinguine sind flugunfähig, sie sind Unterwasserjäger.

Die Flügel der Pinguine haben sich in kräftige Flossen verwandelt, ihr Körperbau ist ganz an ein Leben im Meer angepasst. Sie fangen Krillkrebse, antarktische Heringe oder Tintenfische. Einige Arten brüten ihre Eier bei extremen Minusgraden. Kehlstreifen- oder Kaiserpinguine versammeln sich in großen Kolonien an den Küsten des Südpolargebiets und können dort, nachdem sie sich reichlich Speck angefressen haben, lange Zeit ohne Nahrung auskommen.

Als Kältefreaks kämen sie auch in der Arktis zurecht. Wie der Pinguinexperte Rory P. Wilson erzählt, wurden in den 1930er Jahren 14 Pinguine im hohen Norden ausgesetzt, darunter Felsen- und Königspinguine. Sie konnten zwar keine Kolonien bilden, dafür waren es zu wenige Vögel. „Aber sie überlebten in ausgezeichnetem Zustand.“

Von sich aus haben sich die Pinguine nicht zum Nordpol aufgemacht. Der Tropengürtel ist für sie ein schwer überbrückbares Hindernis. Da sie nicht fliegen, sondern schwimmend mit nur mit 5 bis 10 Kilometern pro Stunde vorwärts kommen, halten sie sich stets in Gegenden auf, wo große Krill- oder Fischschwärme vorbeiziehen.

„Pinguine sind auf eine hohe Beutedichte angewiesen“, sagt der Direktor des Instituts für Umweltverträglichkeit an der britischen Universität Swansea. Nur so können sie ihre Jungen durchbringen. Humboldt- oder Magellanpinguine leben in kalten, fischreichen Strömungsgebieten, selbst Galapagospinguine sind keine Warmduscher. Sie profitieren vom Fischreichtum, den die Cromwell-Strömung mit sich bringt und tauchen vor den Inseln nach Kaiser- oder Schmetterlingsfischen.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein lebte in den kalten Gewässern der nördlichen Polarregion jedoch ein ähnlicher flugunfähiger Vogel: der Riesenalk, früher „Pinguinus impennis“ genannt. Er wurde ausgerottet. Nicht die Eisbären wurden ihm zum Verhängnis, sondern der Mensch, der von den umliegenden Kontinenten aus in die Arktis vordrang. Die Antarktis ist ringsum von Ozeanen umgeben. So ist sie bis heute ein Refugium für Pinguine geblieben.

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