zum Hauptinhalt
Die Oberfläche eines Planeten im Trappist-1-System. Das Bild wurde am 22. Februar 2017 veröffentlicht.

© AFP / M. Kornmesser

„Wir Menschen sind nicht allein im Kosmos“: Physiker glaubt an Außerirdische – aber sie sind zu weit weg

Der Generaldirektor des Deutschen Museums in München denkt, dass der Mensch im All nicht allein ist. Doch er sieht nur geringe Chancen für einen Kontakt.

Stand:

Wolfgang M. Heckl (65), Generaldirektor des Deutschen Museums in München, geht von der Existenz von Außerirdischen aus. „Wir Menschen sind nicht allein im Kosmos“, sagte Heckl der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). Davon sei er überzeugt, ergänzte der Professor für Experimentalphysik. „Denn die Geschichte unserer Erde zeigt, dass aus unbelebter Materie Leben entstehen kann.“ Das sei eines der größten Geheimnisse. „Das Beispiel der Erde legt die Annahme nahe, dass die Gesetze der Physik universell gelten. Was mit der Erde passiert ist, also die Entstehung des Lebens, könnte sich auch anderweitig im Universum ereignen. Der Gedanke fasziniert mich.“

Es wäre vermessen zu glauben, dass die Menschen die Krone der Schöpfung sind, wie Heckl hinzufügte. „Schon Kopernikus hat uns ausgetrieben, dass wir im Mittelpunkt des Sonnensystems stehen.“

Außerirdische haben einen zu weiten Weg

Auf die Frage, wann Forscher Außerirdische entdecken könnten, antwortete Heckl: „Wahrscheinlich nie, weil dieses außerirdische Leben viel zu weit weg ist. Es wäre eben viel zu weit für Außerirdische, zu uns auf die Erde zu kommen. Wir Menschen haben erst 1906 mit der ersten Radiosendung dem Kosmos bekannt gegeben, dass es uns gibt. Seitdem blasen wir elektromagnetische Signale weit hinaus. Sie sind aber noch nicht weit gekommen.“ Und weiter: „Eine Radiosendung, die vor 100 Jahren gesendet wurde, ist erst 100 Lichtjahre weit gekommen. Das ist gar nichts im Kosmos.“

„Glauben ist wichtig“

Gefragt, ob er an Gott glaube, zitierte Heckl den Astrophysiker und Naturphilosophen Harald Lesch: „Er meinte, es würde ihm schon reichen, wenn Gott an ihn glauben, ihm also einen Teil seiner Liebe schenken würde.“

Weiter sagte der Museumsdirektor: „Glauben ist wichtig: Der Physiker Niels Bohr war bei seinem Kollegen Werner Heisenberg in dessen Ferienhaus am Walchensee zu Gast und stellte fest, dass über der Eingangstüre ein Hufeisen als Glücksbringer hing. Bohr meinte zu Heisenberg, er würde doch wohl nicht an so etwas glauben. Heisenberg entgegnete, natürlich glaube er nicht daran. Er ergänzte indes, man habe ihm versichert, der Glücksbringer funktioniere selbst dann, wenn man nicht an ihn glaube.“ (KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })