zum Hauptinhalt
Die Esa-Astronauten Alexander Gerst (rechts) und Matthias Maurer stehen im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) der Esa bei der Vorstellung angehender Astronautinnen und Astronauten (Symbolbild).

© dpa/Rolf Vennenbernd

Update

Wird es Gerst oder Maurer?: Esa will deutschen Astronauten zum Mond schicken

Gemeinsam mit den USA will Europa zum Mond fliegen. Nun verkündet die europäische Raumfahrtbehörde, dass ein Deutscher dabei sein soll. Für das Vorhaben gibt es jedoch noch einige Hürden.

Stand:

Die deutschen Astronauten Alexander Gerst oder Matthias Maurer könnten als erste Europäer Richtung Mond fliegen – allerdings nur einer von beiden. Im Rahmen des „Artemis“-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa darf ein Deutscher in einigen Jahren den Mond umrunden, wie der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher, am Rande der Esa-Ministerratskonferenz in Bremen ankündigte.

„Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden“, sagte Aschbacher. Zuerst sei Deutschland an der Reihe.

Der 49-jährige Gerst und der 55-jährige Maurer haben beide mehrfach betont, wie gerne sie zum Mond fliegen würden. Bis zur geplanten Mission wird es allerdings noch Jahre dauern – wenn sie überhaupt zustande kommt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Wer genau mit zum Mond darf, sagte Aschbacher nicht. Er möchte sich mit der Auswahl noch Zeit lassen. „Das ist meine Entscheidung und die treffe ich natürlich immer sehr vorsichtig“, sagte Aschbacher der Deutschen Presse-Agentur. Er werde sich auch mit der Nasa abstimmen. „Da wird es noch viel Diskussion geben müssen.“

Gerst fände eine Reise zum Mond toll. „Da können Sie jeden Astronauten oder jede Astronautin fragen: Der Mond ist natürlich ein faszinierendes Ziel“, sagte der Astronaut einmal. Dass nun ein Astronaut mitfliegen darf, freut den 49-Jährigen. „Das ist eine wichtige Sache für uns und es ist natürlich klar, dass wir uns da auch als deutsche Astronauten darüber freuen, dass wir da vielleicht mitfliegen können“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Maurer wünscht sich, dass sowohl er als auch Kollege Gerst zum Mond fliegen werden. Einer von ihnen werde den ersten Flug machen und der andere dann hoffentlich einen späteren, sagte der Astronaut der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist jetzt nicht, dass wir einmalig zum Mond fliegen wollen, um dann sozusagen die deutsche Fahne um den Mond zu hissen, sondern wir wollen den Mond erkunden und das erfordert viele Missionen.“

Mondlandung für 2027 geplant

Die USA wollen mit dem „Artemis“-Programm wieder Astronauten zum Mond bringen. In der ersten Jahreshälfte 2026 sollen vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission „Artemis 2“ den Mond umrunden.

2027 sollen bei „Artemis 3“ nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. „Artemis 4“ ist bisher für 2028 anvisiert, Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen – erst ab dieser Mission könnte ein Deutscher mit dabei sein.

US-Präsident Donald Trump, der das kostspielige Programm einst selbst ins Leben rief, könnte es allerdings vorher kippen. Denn mittlerweile blickt Trump Richtung Mars. Gemunkelt wird, dass er die eigens für „Artemis“ entwickelte „S.L.S.“-Rakete einstampfen könnte. Mit ihr sollen zentrale Elemente der geplanten „Gateway“-Mondstation und die Crews in Mondnähe kommen.

Drei Mond-Tickets für europäische Raumfahrtnationen

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa ist am „Artemis“-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des „Orion“-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll. Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch die Mondstation bauen. „Gateway“ soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde.

Abgemacht ist im Zuge dessen schon seit Längerem, dass drei Esa-Astronauten auf „Artemis“-Flügen Richtung Mond mitfliegen – zunächst zu „Gateway“, eine Astronautin oder ein Astronaut später auch auf den Mond.

Konkret soll je ein Europäer bei den Missionen „Artemis 4“ und „Artemis 5“ dabei sein. Ein weiterer Platz ist noch nicht für einen bestimmten Flug vergeben.

Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher Bundesraumfahrtministerin Dorothee Bär beim Abschluss der Esa-Ministerratstagung in Bremen.

© dpa/Sina Schuldt

Die Esa verfügt derzeit über sechs aktive Astronautinnen und Astronauten sowie zwei Projektastronauten mit All-Erfahrung. Fünf weitere Karriereastronauten wurden 2022 vorgestellt.

Neben Deutschland können sich nun auch Frankreich und Italien freuen. Die beiden Raumfahrtnationen bekommen für einen ihrer Esa-Astronauten ebenfalls ein Ticket Richtung Mond.

Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten Beitragszahler der Esa, weshalb es nicht ganz überraschend ist, dass die Länder bei den Mondflügen zum Zug kommen sollen. Aschbacher erwähnte auch die Leistungen der Länder für das „Artemis“-Programm. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })