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Mit Kaffee und Trendgetränken zu günstigen Preisen macht die Berliner Gastro-Kette LAP Coffee etablierten Cafés Konkurrenz.

© LAP Coffee

Farbanschlag auf preiswerte Cafés : LAP-Coffee-Filialen in Berlin beschmiert

In Berlin wurden Filialen der Kaffeehauskette LAP Coffee mit roter Farbe beschmiert. Hintergrund ist offenbar ein Preiskampf im Kaffeesektor. Das Unternehmen setzt auf Dialog.

Stand:

In Berlin sind in der Nacht zum Freitag die Filialen der Kaffeehauskette LAP Coffee offenbar Ziel einer koordinierten Farbattacke geworden. Laut einem Bericht der „B.Z.“ beschmierten Unbekannte die Schaufenster und Fassaden aller Berliner Geschäfte in mehreren Stadtteilen, darunter Prenzlauer Berg, Mitte, Kreuzberg, Schöneberg sowie an der Kantstraße, mit roter Farbe.

Die Täter werden einer anonymen Gruppe zugerechnet, die seit einiger Zeit mit einer Plakatkampagne gegen das Unternehmen mobilisiert. Ihr Vorwurf: Mit vergleichsweise niedrigen Preisen – etwa 1,50 Euro für Espresso und 2,50 Euro für Cappuccino – setze LAP Coffee traditionelle Cafés unter Druck und verdränge diese langfristig aus den Kiezen.

Hinter dem Konzept von LAP – die Buchstaben stehen für „Life Among People“ – steht der Berliner Unternehmer Ralph Hage. 2023 hat er gemeinsam mit Tonalli Arreola Chavez die Café-Kette gegründet. Das Unternehmen wächst schnell: Laut ihrer Webseite gibt es in Berlin bisher 16 Standorte, bundesweit sollen es rund 20 sein, darunter auch Filialen in Hamburg. Das Erfolgsrezept: Die Filialen sind klein, Sitzplätze gibt es nur wenige. Das Unternehmen setzt auf schnelle Bestellungen per App ebenso wie, statt aufwendiger Siebträgermaschinen, auf platz- und zeitsparende Vollautomaten.

Geschäftsführer Hage bestätigte die Farbanschläge am Freitagabend auf der Plattform Linked-In. „Einige LAP-Coffee-Filialen wurden in der vergangenen Nacht beschmiert“, schrieb er auf Englisch. „Das Team und ich waren ab 5 Uhr morgens auf den Beinen und haben aufgeräumt. Sogar Nachbarn und Kunden haben mitgeholfen. In kürzester Zeit ging der Betrieb wieder normal weiter! Das war’s.“

Was so einfach klingt, hatte das Team Zeit und Mühe gekostet. Doch das Personal nahm es offenbar mit Humor. Auf Instagram dokumentierten die Mitarbeitenden unter der Frage „Wie mache ich ein Schaufenster in weniger als fünf Minuten sauber?“ die Reinigungsarbeiten mit Fotos und Videoschnipseln.

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An sie adressierte Hage mit Blick auf die Farbangriffe aufmunternde Worte: „Es lag nicht an euch, an eurer tollen Arbeit (...) Diese Leute projizieren ihre eigenen Probleme, die sie mit der modernen Welt haben, auf LAP und nutzen unsere Filialen als Ventil, weil diese beliebt sind und ihnen dadurch Aufmerksamkeit verschaffen. Sie sind selbsternannte Robin Hoods, die für jemanden kämpfen, der sie nie darum gebeten hat.“

Der „B.Z.“ sagte Hage, man werde zunächst auf Austausch setzen: „Dialog hat Vorrang.“ Man habe Hinweise auf mögliche Beteiligte, auch „aus der Kaffeeszene“, und wolle diese zu Gesprächen einladen. Sollten weitere Angriffe folgen oder Gespräche scheitern, behalte sich das Unternehmen aber vor, die Polizei einzuschalten.

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