
© Paul Zinken/dpa
Landgericht Berlin: 11 Jahre Haft: Model erdrosselt Lehrer
Wegen Totschlags wurde ein 29-Jähriger zu elf Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte und der Pädagoge hatten sich über eine Internetplattform kennengelernt.
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Die Männer hatten sich in der Wohnung des Lehrers zum Sex verabredet, doch es kam zu einem folgenschweren Streit. Davon ging das Landgericht Berlin im Prozess um den Tod des 36-jährigen Martin B. aus. Gegen Nicolas K. erging eine Strafe von elf Jahren Gefängnis. Es sei kein kalter Mord aus Habgier gewesen, begründeten die Richter am Mittwoch. Der 29-jährige K. sei des Totschlags schuldig. Von einer Spontantat „möglicherweise aus einer affektiv aufgeladenen Situation heraus“ ging das Gericht aus. Der Lehrer wurde mit einem Kabel erdrosselt.
Der Angeklagte und der Pädagoge aus Charlottenburg sollen sich über eine Internetplattform kennengelernt haben. Sie hätten sich am Abend des 27. Januar 2018 in der Wohnung des Lehrers getroffen, so die Richter. Warum es zu einem Streit kam, sei im Prozess nicht geklärt worden. „Viele Fragen sind offengeblieben.“ Doch in der Gesamtschau zeigte sich das Gericht „bei der Fülle der Indizien“ davon überzeugt, dass der Pädagoge „durch die Hand des Angeklagten gestorben ist“.
Nicolas K. wurde Mitte Februar in Frankreich festgenommen. Dort ist der von der Elfenbeinküste stammende Mann aufgewachsen. Seit Anfang 2017 hatte er in Berlin gelebt, um als Model sein Geld zu verdienen. Er war unter anderem durch DNA-Spuren unter Verdacht geraten. Im Prozess hatte er geschwiegen.
Die Hände des Lehrers waren mit einem Schnürsenkel gefesselt, als er erdrosselt wurde. Zuvor habe es eine körperliche Auseinandersetzung der Männer gegeben, bei der K. gekratzt wurde, so das Gericht. Die Richter folgten im Wesentlichen dem Antrag des Staatsanwalts. Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert.
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