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BERLINER Chronik: 20. Mai 1987

Christliche Basisgruppen kritisieren den Kirchentag in Ost-Berlin.

Kirchliche Basisgruppen aus Ost-Berlin üben heftige Kritik an den Organisatoren des bevorstehenden Evangelischen Kirchentages unter dem Motto „...und ich will bei Euch wohnen“. Die „Initiative Kirchentag von unten“ wirft ihnen vor, ein „Christen-Treffen nach westlichem Muster“ vorzubereiten. Die Kirchenführer werden in der Erklärung als „Dauervisabesitzer“ (für West-Reisen) bezeichnet, die „schon zu sehr in der Welt leben, aus der sie ihr Geld beziehen“. So brauche man keinen „Rollrasen zu 60 000 Mark für die Abschlussveranstaltung“. Die Initiative hatte bereits einen „Kirchentag von unten“ parallel zum offiziellen Kirchentag in Ost-Berlin angekündigt. Er findet schließlich vom 24. bis 26. Juni in der Friedrichshainer Pfingstkirche vor 6000 Besuchern statt.

Im ersten Prozess im Zusammenhang mit den schweren Mai-Krawallen in Kreuzberg verurteilt ein West-Berliner Gericht einen 22-jährigen arbeitslosen Installateur, der Steine gegen Polizisten geworfen hatte. Er erhält wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung eine Freiheitsstrafe von 21 Monaten, allerdings auf Bewährung. Das Gericht billigt ihm verminderte Schuldfähigkeit zu, da er zur Tatzeit stark alkoholisiert war. Das ergab eine Blutprobe nach seiner Festnahme auf frischer Tat. Brigitte Grunert

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